Bern: Hells Angels und Bandidos schweigen vor Gericht
Acht Mitglieder der Hells Angels und Bandidos stehen vor dem Berner Obergericht. Der Berufungsprozess startet mit knappen Antworten und Erinnerungslücken.
Das Wichtigste in Kürze
- Mitglieder der Rockergruppen Hells Angels und Bandidos stehen in Bern erneut vor Gericht.
- 2019 kam es in Belp BE zu einem gewalttätigen Konflikt zwischen den rivalisierenden Clubs.
- Gegen Urteile aus dem Jahr 2022 haben acht Männer Berufung eingelegt.
- Die Beschuldigten zeigen sich vor Gericht wortkarg oder erinnern sich angeblich nicht.
Am Montag begann vor dem Obergericht Bern ein Berufungsprozess gegen acht Rocker. Vor dem Amtshaus patrouillierte die Polizei. Wie SRF berichtet, blieb es dabei durchweg ruhig.
Die Verhandlung betrifft eine blutige Auseinandersetzung aus dem Jahr 2019 in Belp. Damals gingen Hells Angels und Bandidos aufeinander los. Fünf Personen wurden verletzt – zwei schwer.
2022 wurden mehrere Rocker dann verurteilt, der Hauptangeklagte gar zu acht Jahren Gefängnis.
Zurückhaltende Aussagen
Dieser trat am Montag auch als Zeuge auf. Laut SRF wies er jedoch ziemliche Erinnerungslücken auf: «Ich kann mich nicht erinnern», war meist seine Antwort. Auch die Beschuldigten zeigten sich wortkarg.
Ein Bandido-Mitglied fand seine Strafe unangemessen. Trotzdem sagte er oft zu den Fragen der Richterin: «Ich kann nichts dazu sagen.»
Auch ein zweites Bandenmitglied weigerte sich, grossartige Auskünfte zu tätigen. Man habe grilliert, so der Beschuldigte auf die Frage, warum er ein Messer an dem Abend im Jahr 2019 dabei hatte. Er plädiert auf Unschuld.
Ein weiterer älterer Beschuldigter, der ebenso auf Freispruch hofft, behauptete, während des Vorfalls auf der Toilette gewesen zu sein.
Abwesende und weitere Befragungen
Andere Angeklagte, die Berufung eingelegt hatten, erschienen gar nicht vor Gericht. Bei einem wurde deshalb das Urteil der Vorinstanz rechtskräftig. Zwei weitere konnten gemäss SRF krankheitsbedingt nicht befragt werden.
Die Befragung der Hells-Angels-Mitglieder folgt am Dienstag. Das Urteil wird am 13. Februar verkündet.