«Berner Zeitungsmodell» bei Protestaktion symbolisch zersägt
Mitarbeiter von Bund und BZ haben ein Holzhaus zersägt. Damit protestieren sie symbolisch gegen die Zusammenlegung der beiden Redaktionen.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein Holzhaus wurde als Symbol fürs «Berner Zeitungsmodell» zersägt.
- Damit protestieren Mitarbeiter gegen Abbaupläne des Tamedia-Verlags in Bern.
Mit dem symbolischen Zersägen eines Holzhauses haben Redaktionsmitglieder von «Berner Zeitung» und «Bund» protestiert. Vor ihren Gebäuden setzten sie damit ein Zeichen gegen die Abbaupläne des Tamedia-Verlags. Das Holzhaus sollte das «Berner Zeitungsmodell» darstellen, das bald Vergangenheit ist.
Kampf gegen die Abbaupläne
Im Rahmen der Aktion sagte ein Redaktor, das Berner Modell habe über fünfzehn Jahre lang für Meinungsvielfalt gesorgt. Es habe auch als Triebfeder in den beiden Redaktionen gewirkt. Beide Redaktionen seien unabhängig gewesen und hätten sich gegenseitig angespornt.
Am 1. Oktober, wenn der Zürcher Tamedia-Verlag die beiden Redaktionen vereinigt, werde es vorbei sein mit diesen «zwei Seelen», sagte der Redaktor. Ein Komitee kämpft unter dem Titel «Keine halben Sachen» gegen die Abbaupläne. Unterstützt wird das Komitee von den Mediengewerkschaften Impressum und Syndicom.
Weniger Entlassungen gefordert
Im April hatte Tamedia den Abbau von voraussichtlich 20 von 70 Vollzeitstellen in den beiden Berner Zeitungen angekündigt. Der Stellenabbau betrifft etwa 30 Personen.
Die Redaktorinnen und Redaktoren von «Bund» und «BZ» fordern, die Zahl der Entlassungen sei zu minimieren. So soll beispielsweise geprüft werden, ob Entlassungen durch Pensenreduktionen vermieden werden könnten.
Tamedia will eine schlagkräftige Redaktion bilden
Tamedia-Co-Geschäftsführer Marco Boselli sagte am Dienstag auf Anfrage von Keystone-SDA, auch Tamedia wolle keine halben Sachen. Mit der Zusammenführung von «Bund» und BZ bringe Tamedia zwei Redaktionen zu einer Gesamtheit zusammen.
Die vereinte Redaktion werde sich durch grosse journalistische Stärke und Kompetenz auszeichnen. Rund eine halbe Million Leser im Kanton Bern sollen mit gut recherchierten Geschichten sowie neuen Formaten versorgt werden.