Bundesanwaltschaft

Blatter beharrt vor Bundesanwaltschaft auf Vertrag mit Platini

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Bern,

Sepp Blatter wurde am Mittwoch erneut von der Bundesanwaltschaft befragt. Der ehemalige Fifa-Präsident wird des Betrugs verdächtigt.

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Der ehemalige Fifa-Präsident Sepp Blatter. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Am Mittwoch fand vor der Bundesanwaltschaft die dritte Befragung von Sepp Blatter statt.
  • Der Ex-Fifa-Präsident beharrt auf einen mündlichen Vertrag mit Michel Platini.
  • Dem ehemaligen Uefa-Präsidenten zahlte Blatter zwei Millionen Franken.

Der frühere Fifa-Präsident Sepp Blatter beharrt darauf, dass zwischen ihm und dem damaligen Uefa-Präsidenten Michel Platini ein mündlicher Vertrag zur Zahlung von zwei Millionen Franken bestanden habe. Am Mittwoch fand die dritte Befragung durch die Bundesanwaltschaft (BA) statt wegen des Verdachts, Platini 2011 unrechtmässig bereichert zu haben.

Blatter beklagte: «Sie wollen einfach nicht wahrhaben, dass es einen mündlichen Vertrag zwischen Platini und der Fifa beziehungsweise mir gegeben hat.» Das sagte dessen Kommunikationsberater Thomas Renggli auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Blatter störe es sehr, dass die Fifa als Privatklägerin quasi gegen sich selber wie auch gegen ihren langjährigen Präsidenten vorgehe.

Betrugsverdacht bei Blatter und Platini

Blatter wie auch Platini werden des Betrugs verdächtigt. Blatter zusätzlich der Veruntreuung und der ungetreuen Geschäftsbesorgung. Platini der Teilnahme an Veruntreuung und an ungetreuer Geschäftsbesorgung sowie der Urkundenfälschung.

Michel Platini
Michel Platini spricht an einer Pressekonferenz. - Keystone

Blatter und Platini selber sagen, die Zahlung der Fifa in der Höhe von zwei Millionen an Platini habe auf einem mündlichen Vertrag basiert. Damit sei dessen Beratertätigkeit für die Fifa zwischen 1998 und 2002 geregelt worden.

Suspendierung von Fussball-Tätigkeiten

Die beiden galten vor Jahren als Rivalen um die Fifa-Spitze. Laut Medienberichten vermuten die Schweizer Ermittler, dass die zwei Millionen Franken an Platini gezahlt wurden, damit dieser nicht gegen Blatter für das Fifa-Präsidium kandidiere. Wegen der Zahlung hatte die Ethikkommission der Fifa Blatter und Platini 2015 suspendiert. Platini wurde danach für acht und Blatter für sechs Jahre für alle Tätigkeiten im Fussball gesperrt.

Die Befragung Blatters durch die Bundesanwaltschaft wird am Donnerstag weitergeführt.

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