Bodensee-Berufsfischer verdienen immer weniger
Mit 133 Tonnen liegen die Erträge der Berufsfischer am Bodensee weit unter dem bisherigen Mittel von 318 Tonnen. Besonders belastet ist die Felchenpopulation.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Erträge der Berufsfischer am Bodensee liegen weit unter dem bisherigen Mittelwert.
- Im gesamten Jahr 2023 wurden nur zehn Tonnen Bodenseefelchen gefischt.
- Die Art machte einst die Haupteinnahmequelle für die Berufsgruppe aus.
Die 61 Berufsfischerinnen und -fischer rund um den Bodensee haben im vergangenen Jahr 133 Tonnen Fische gefangen. Diese Erträge liegen deutlich unter dem Mittelwert von 318 Tonnen der letzten Jahre.
Die anteilsmässig wichtigste Fischart war der Barsch mit 38 Tonnen, gefolgt vom Hecht mit 16 Tonnen. Das verkündete die Internationale Bevollmächtigungskonferenz für die Bodenseefischerei (IBKF) am Freitag in einer Mitteilung. Weissfische wie etwa Rotaugen, Karpfen und Schleien hätten 46 Tonnen beziehungsweise 35 Prozent des Gesamtfangs ausgemacht.
Felchen machen nur noch zehn Tonnen aus
Weiter drastisch eingebrochen ist der Fang von Felchen. Sie waren einst die Haupteinnahmequelle der Berufsfischer am Bodensee. Im vergangenen Jahr zogen diese jedoch nur noch zehn Tonnen dieser Fischart aus dem See.
Aufgrund der besorgniserregend tiefen Bestände beschloss die IBKF im vergangenen Jahr ein dreijähriges Fangverbot für Felchen. Dieses trat Anfang 2024 in Kraft.
Quagga-Muscheln und Kormorane setzen Felchen zu
Im Dezember 2023 sei ein Laichfischfang auf Felchen durchgeführt worden, hiess es in der Mitteilung weiter. Dabei wird den Felchen Laich entnommen und ausgebrütet. Später werden die jungen Fische wieder im See ausgesetzt. Das soll sie vor dem Stichling schützen, der sich immer weiter ausbreitet und unter anderem den Laich der Felchen frisst.
Den Felchen im Bodensee setzen aber auch die invasiven Quagga-Muscheln und die sich stark vermehrenden Kormorane zu.
Weiter hiess es in der Mitteilung: Im kommenden Herbst finde am Bodensee zum dritten Mal eine standardisierte Erhebung der Fischartenzusammensetzung statt. Eine solche sei aufgrund des sich durch den Klimawandel und der invasiven Arten verändernden Ökosystems des Sees zentral.