Bundesanwaltschaft ermittelt auch gegen Firmenchef von Sicpa
Die Bundesanwaltschaft dehnt ihre Ermittlungen gegen die Firma Scipa nun auch auf deren CEO Philippe Amon aus. Es geht um Bestechungsgelder in Millionenhöhe.
Das Wichtigste in Kürze
- Das Verfahren gegen die Firma Scipa wurde auf ihren CEO Philippe Amon ausgeweitet.
- Das Unternehmen steht seit 2015 im Fokus der Bundesanwaltschaft.
- Es sollen Bestechungsgelder in Millionenhöhe geflossen sein.
Das Strafverfahren wurde auf den CEO und derzeitigen Eigentümer der Sicpa, Philippe Amon, ausgedehnt. Er wird der Bestechung ausländischer Amtsträger verdächtigt.
Dies bestätigte die Bundesanwaltschaft am Dienstag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA zu einem Bericht der Justizenthüllungsplattform Gotham City.
Korruption im grossen Masse
Die Ermittlungen beziehen sich laut der Bundesanwaltschaft auf die angebliche Zahlung von Bestechungsgeldern in verschiedenen Ländern, darunter Brasilien und Kolumbien. Im Visier stehen die Sicpa, Firmenchef Amon und ein ehemaliger Angestellter. Für letzteren wurden die Anklagen im September 2020 allerdings fallen gelassen.
Aufgrund neuer Erkenntnisse wurde das Strafverfahren im September 2020 aber auf einen zweiten ehemaligen Mitarbeiter des Unternehmens ausgeweitet. Er wird der Korruption, Unterschlagung, ungetreuen Geschäftsführung und der Geldwäsche verdächtigt.
Die jüngste Entwicklung des Falls fällt mit der Unterzeichnung einer «Kronzeugenvereinbarung» durch Sicpa in Brasilien zusammen. Diese enthält Zahlungen von insgesamt 762,7 Millionen brasilianischen Real (135,5 Millionen Franken) an Bussen und Rückerstattungen. Die Zahlung wird über einen Zeitraum von 20 Jahren verteilt.
Scipa weist die Vorwürfe zurück
Diese Verträge, laut Gotham City haben sie einen Wert von zwei Milliarden Franken, seien jedoch nicht als betrügerisch anerkannt worden. Das Waadtländer Unternehmen weist darauf hin, dass «keine Implikationen, Kenntnisse oder Absichten seitens Sicpa gegeben habe».
Die Sicpa versichert, mit den Behörden zusammenzuarbeiten. Zudem setze sich die Firma dafür ein, ihr Dispositiv zur Einhaltung der Gesetzeskonformität verstärken zu wollen. Die Firma bietet Tinten für den Druck von Währungen und sicherheitsrelevante Dokumente an. Es verfügt über Niederlassungen und Produktionsstätten in weltweit rund 30 Ländern.