Bundesrat sieht keinen Handlungsbedarf bei Deodorants
Die Gesundheit der Bevölkerung sei ausreichend geschützt. Ein Bericht konnte keinen kausalen Zusammenhang zwischen Aluminium und Brustkrebs herstellen.
Das Wichtigste in Kürze
- Deos mit Aluminiumsalzen stehen unter Verdacht mit Brustkrebs in Verbindung zu stehen.
- In 2017 wurde der Bundesrat beauftragt die Sicherheit dieser Deodorants zu prüfen.
- Ein Bericht stellte fest, dass die Bevölkerung genügend geschützt sei.
Der Bundesrat sieht keinen Bedarf, gegen Deodorants mit Aluminiumsalzen vorzugehen. Diese stehen im Verdacht, bei der Entstehung von Brustkrebs eine Rolle zu spielen.
In einem am Mittwoch verabschiedeten Bericht kommt die Regierung aber zum Schluss, die Gesundheit der Bevölkerung sei ausreichend geschützt. Der heutige Gesetzesrahmen reiche aus. Basierend auf einer kritischen Literaturrecherche könne zurzeit kein Kausalzusammenhang zwischen einer Aluminiumexposition der Haut und Brustkrebs nachgewiesen werden. Das schrieb der Bundesrat in einer Mitteilung.
In der Schweiz wie in der EU sei die Verwendung von Aluminium in Kosmetika einheitlich geregelt. Wie alle anderen kosmetischen Mittel müssten diese sicher sein. Bislang sei in Europa noch kein Antitranspirant verboten worden.
Verschiedene Erkenntnisse
Der Nationalrat hatte den Bundesrat 2017 beauftragt, zu prüfen, ob Deodorants mit Aluminiumsalzen verboten oder mit Warnhinweisen versehen werden sollen. Zuvor hatte eine Studie der Universität Genf darauf hingewiesen, dass solche Deos bei der Entstehung von Brustkrebs mitwirken könnten. Die Forscher hielten fest, es seien weitere Studien erforderlich. Politiker forderten, den Einsatz von Aluminiumsalzen in der Kosmetikindustrie zu beschränken.
Der Bundesrat stützte sich bei seiner Risikoanalyse auf eine Expertise des Bundesamts für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV). Dieses analysierte Untersuchungen nationaler und internationaler Fachgremien.
Auch das Schweizerische Zentrum für Angewandte Humantoxikologie (SCAHT) ging einer allfälligen Korrelation zwischen der Verwendung aluminiumhaltiger Antitranspiranten und Brustkrebs nach. Der Bundesrat will die Entwicklung und weitere Forschungsergebnisse im Auge behalten.
Deodorants können Aluminium in Form von Salzen oder Aluminiumverbindungen enthalten, um die Schweissbildung lokal zu hemmen. Die Aluminiumsalze verstopfen die Poren und verhindern so, dass der Schweiss an der Hautoberfläche austritt. Deos ohne Aluminiumverbindungen setzen auf antibakterielle Substanzen und Duftstoffe gegen den Schweissgeruch.