Bundesräte führten über 50 bilaterale Gespräche am WEF in Davos
In Davos führten die Bundesratsmitglieder über 50 bilaterale Gespräche am Weltwirtschaftsforum, wobei Bundesrat Guy Parmelin die meisten davon abhielt.
Die Bundesratsmitglieder haben in Davos über 50 bilaterale Gespräche abgehalten. Während Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter die hochkarätigen Gäste des WEF empfing, führte Bundesrat Guy Parmelin am meisten Gespräche durch.
Die Bundespräsidentin traf insgesamt 13 Staats- und Regierungschefs sowie -chefinnen. Unter anderem tauschte sich Keller-Sutter mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, dem chinesischen Vize-Premierminister Ding Xuexiang und dem südafrikanischen Staatsoberhaupt Cyril Ramaphosa aus, wie ihr Departement mitteilte. Inhaltlich habe die Suche nach geopolitischer Stabilität und wirtschaftlicher Entwicklung im Vordergrund gestanden.
Geopolitik sei ebenfalls ein Schwerpunkt von Aussenminister Ignazio Cassis' Agenda gewesen. Er hatte 13 Treffen und sprach unter anderem mit Vertretern aus Israel, Syrien, dem Irak, Jordanien und dem Iran, wie das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) auf Anfrage sagte.
Tessiner Bundesrat trifft EU-Kommissar Sefcovic
Der Tessiner Bundesrat tauschte sich auch mit EU-Kommissar Maros Sefcovic aus. Dabei hätten sie über die im Dezember zu Ende geführten Verhandlungen zwischen der Schweiz und der EU gesprochen, erläuterte Sefcovic nach dem Treffen im Gespräche mit der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.
Mit über 20 bilateralen Treffen führte Wirtschaftsminister Guy Parmelin am Weltwirtschaftsforum (WEF) von den Bundesratsmitgliedern am meisten Gespräche. Dabei lag sein Schwerpunkt auf dem Thema Handel. In diesem Zusammenhang konnte er zwei Freihandelsabkommen unterzeichnen und Kontakte für weitere allfällige Verträge knüpfen. Gemäss Parmelin bietet Davos dafür «traumhafte Bedingungen».
Die Migrationspolitik war in den Gesprächen von Bundesrat Beat Jans Thema. So traf er tunesische Regierungsvertreter wie auch der Uno-Hochkommissar für Flüchtlinge, Filippo Grandi. Der Justiz- und Polizeiminister nutzte auch die Gelegenheit, um mit der Chefin von Europol, dem europäischen Polizeiamt, und dem Chef von Interpol, der internationalen kriminalpolizeilichen Organisation, zu sprechen, wie Jans in einem Gespräch sagte.
Bundesrätin Viola Amherd beim WEF
Bundesrätin Viola Amherd war einen Tag am WEF anwesend, wie ihr Departement auf Anfrage mitteilte. Die Verteidigungsministerin habe mit Nato-Generalsekretär Mark Rutte über die Sicherheitslage in Europa und die Zusammenarbeit zwischen der Schweiz und der Nato gesprochen.
Mit Digitalisierung und Gesundheit setzte sich Innenministerin Elisabeth Baume-Schneider am WEF auseinander. Zu Ersterem eröffnete sie zwei Diskussionsrunden. Mit der stellvertretenden Generaldirektorin der Weltgesundheitsorganisation (WHO) habe sie über den angekündigten Ausstieg der USA aus der Organisation gesprochen, hiess es beim Eidgenössischen Departement des Innern auf Anfrage.