Christoph Blocher wehrt sich gegen SVP-Kritik von Milliardär Wyss
Der Schweizer Milliardär Hansjörg Wyss hat über die SVP gewettert. Nun wehrt sich SVP-Doyen Christoph Blocher im Namen seiner Partei.
Das Wichtigste in Kürze
- Milliardär Hansjörg Wyss hat in einem Interview Ungeimpfte und die SVP kritisiert.
- Nun hat Christoph Blocher darauf reagiert.
- Der SVP-Doyen unterstellt dem in den USA lebenden Milliardär Überheblichkeit.
Der in Bern geborene und in den USA lebende Hansjörg Wyss gehört zu den reichsten Schweizern. In einem Interview mit dem «Blick» vom Freitag hat der 86-Jährige die SVP und Ungeimpfte harsch kritisiert.
Jenen Politikern, die eine versteckte Impfpflicht kritisieren, spricht Wyss die Intelligenz ab. Das lässt nun Christoph Blocher nicht auf sich sitzen und wehrt sich im «Blick»: «Nach meinem letzten Gespräch mit Hansjörg Wyss fand ich nicht, dass er so viel gescheiter sei als ich. So überheblich muss er nicht sein!»
Christoph Blocher unterstellt Wyss «antischweizerische Haltung»
Die SVP sei gar nicht gegen das Covid-Zertifikat. Aber: «Wir sind dagegen, dass mit der Zertifikatspflicht derart viele staatliche Einschränkungen einhergehen, dass es zum faktischen Impfzwang führt.» Man behaupte, Impfen sei freiwillig, aber übe Zwang und Druck aus.
Diesbezüglich erwarte seine Partei eine gewisse Toleranz gegenüber Andersdenkenden. Christoph Blocher unterstellt Wyss dabei eine «antischweizerische Haltung».
Wyss ist auch der Meinung, dass man nicht einfach die Einwanderung stoppen könne, wie die SVP dies fordert. Die Partei sei eine grosse Gefahr für die Schweiz. Die SVP habe nicht erkannt, «dass wir in einer international vernetzten Welt leben». Der Partei sei am wichtigsten, dass «die Schweizer Fahnen in jedem Dörfchen wehen».
«Billig aus den USA über die Schweiz herzuziehen!»
Auch darauf hat Christoph Blocher eine Antwort: Im Gegensatz zu Wyss wohne er in der Schweiz. «Es ist billig, aus dem langjährigen Wohnsitz USA über die Schweiz herzuziehen!» Die SVP sei nicht gegen Zuwanderung, sondern gegen die unbegrenzte Masseneinwanderung und für die Unabhängigkeit der Schweiz. «Das ist intelligent für einen, der in der Schweiz lebt.»
Er sei nicht wütend auf Wyss, aber die SVP kenne die Schweiz wohl besser als der 86-Jährige. «Ich mag Wyss persönlich, aber er ist kein politischer Faktor, mit dem ich mich beschäftige», schliesst der SVP-Doyen ab.