Coop und Migros verkaufen Datenpakete ihrer Kunden
Die Schweizer Detailhändler Coop und Migros verkaufen neu Datenpakete. Damit soll Werbung massgeschneidert werden können.
Das Wichtigste in Kürze
- Dass Coop und Migros Daten über ihre Kunden sammeln, ist kein Geheimnis.
- Seit Neustem verkaufen die Detailhändler die Informationen als Datenpakete weiter.
Neben der Milch, den Teigwaren und dem Gemüse bieten Coop und Migros neu auch Daten an. Die Schweizer Detailhändler verkaufen Datenpakete basierend auf dem Verhalten ihrer Kundschaft.
Die Markenindustrie nutzt die Daten, um herauszufinden, wer was warum kauft, wie die «NZZ am Sonntag» schreibt. Coop habe vor einem Jahr ein hauseigenes Tool lanciert, mit dem Kundendaten analysiert werden können.
Dort wird registriert, was im Supermarkt, online, mit Supercard oder in einem der zahlreichen Tochterunternehmen wie Jumbo oder Interdiscount gekauft wird. Die Datenpakete verkauft Coop nun auf Basis Tausender anonymisierter Kunden.
Keine Infos über Einzelpersonen
Dabei sind schweizerische und internationale Markenartikelproduzenten im Visier. Diese haben besonderen Bedarf an Informationen, da sie oft keinen eigenen Absatzkanal, mit dem sie ihre Kundschaft durchleuchten können, besitzen.
Migros besitzt kein solches Tool. Sie gebe Informationen aber Lieferanten weiter, damit diese eine Datenanalyse über ihr Sortiment erstellen können. Beide Unternehmen betonten, dass sie nur anonymisierte Daten und keine Informationen über Einzelpersonen weitergeben.
Ein Datenschutzexperte des Schweizerischen Konsumentenschutzes stellt die Anonymität in Frage. Spätestens seit der Lancierung des Treueprogramms Cumulus 1997 sei klar, dass die Handelsunternehmen ihre Kunden genau analysieren.