Migros: In Gossau SG führen Lernende eine ganze Filiale
Die Migros Stadtbühlpark in Gossau SG ist neu komplett in der Hand von Lernenden. Nau.ch hat bei Kunden nachgefragt, was sie von dem Projekt halten.
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Das Wichtigste in Kürze
- Eine Migros-Filiale in Gossau SG wird in Zukunft komplett von Lernenden geführt.
- Nau.ch hat bei Kunden und Kundinnen nachgefragt, was sie von dem Projekt halten.
- Die Lernenden erhalten 300 Franken mehr Lohn.
Erst zwei Jahre Ausbildung und schon Führungsposition – diese Chance bietet die Migros derzeit Lernenden in Gossau SG. Die Migros Stadtbühlpark wird ab jetzt komplett von jungen Männern und Frauen im dritten Lehrjahr geführt.
Für das erste Jahr in der «Next Generation Filiale» wurden zehn Lernende ausgewählt. Das System: Sie schlüpfen alle fünf Wochen in eine neue Rolle und sammeln so wertvolle Erfahrung.
Aber was halten Kunden von dem aussergewöhnlichen Ausbildungsbetrieb? «Ich habe nicht einmal gemerkt, dass hier keine Erwachsenen den Laden führen», sagt Christian zu Nau.ch. Das Lehrlingsprojekt der Migros hält er für eine «super Sache».
«Ich finde, es ist eine gute Chance für die Jungen, mal selbstständig die Führung übernehmen zu können», meint auch Gaby. Conny, die oft in der Migros Stadtbühlpark einkauft, ist überzeugt: «Sie machen das super!»
Migros erhält positive Feedbacks nach zwei Wochen
«Die Feedbacks, die wir seitens der Kundschaft erhalten, sind sehr positiv», schreibt auch Lukas Aebersold, Kommunikationsverantwortlicher der Genossenschaft Migros Ostschweiz. «Bis jetzt gab es keine grösseren Probleme», zieht er bei Nau.ch nach zwei Wochen Bilanz.
Die jungen Erwachsenen sind aber natürlich nicht komplett auf sich gestellt. Sie werden von vier sogenannten Coaches unterstützt, die für Fragen und zur Kontrolle zur Seite stehen.
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Eine von ihnen ist Hanna Dzaferovic (28). «Es ist sehr anspruchsvoll für die Lehrlinge. Jeder von ihnen übernimmt eine Funktion, die er vorher noch nie innehatte», sagt sie zu Nau.ch. «Es klappt aber schon, sie machen das gut bis jetzt!», lobt sie.
«Natürlich ist das Team vor Ort noch in der Findungsphase. Gewisse Prozesse und Absprachen müssen sich noch ein wenig einspielen», so auch Aebersold. «Aber man kann sagen, dass die Lernenden die Filiale bereits sehr gut im Griff haben.»
Lernende freuen sich über Verantwortung
Die Teenager scheinen sich der Herausforderungen des Projekts bewusst. «Lernen, Verantwortung zu übernehmen, ist ein grosser Punkt», sagt etwa Claudio Mauli (18). «Es motiviert mich aber sehr», sagt er zu Nau.ch. «Es ist auch ein Blick in die Zukunft und erlaubt mir zu sehen, ob das wirklich etwas für mich ist.»
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Für Danait Habtab (17) ist es ein grosser Sprung von der Arbeit in ihrer bisherigen Filiale. «Hier bin ich selbstständiger, habe mehr Verantwortung und lerne immer mehr dazu», freut sie sich.
Die zusätzliche Verantwortung kommt auch mit einem kleinen finanziellen Zustupf. «Die Lernenden verdienen 300 Franken mehr pro Monat», erklärt Aebersold. «Diesen Betrag erhalten sie als Ausgleich, da sie eine längere Anreise haben und dadurch über Mittag nicht nach Hause können.»
