Corona-Skeptiker sorgen in Berner Dörfern für Stunk
Die Anwohnenden von Langnau und Kirchberg im Kanton Bern leiden unter Schwurblerinnen und Schwurblern – und die Behörden müssen tatenlos zuschauen.
Das Wichtigste in Kürze
- In Langnau kommt es immer wieder zu politischen Kreidebotschaften.
- Hingegen sorgen in Kirchberg Corona-Skeptikerinnen und -Skeptiker für Unmut.
- Die Behörden wollen dagegen vorgehen – doch die rechtliche Lage ist schwierig.
In den Berner Dörfern Langnau und Kirchberg treiben Massnahmenkritiker und -kritikerinnen ihr Unwesen – zum Ärger der Einwohnenden. Mit Flyern und Kritzeleien am Boden tun sie ihre Meinung kund. Jetzt wollen die Behörden nicht mehr länger nur zuschauen.
Kreidebotschaften wie «Impfung – Menschenversuch?!» oder «Berset lügt» zieren die Strassen in Langnau. Dahinter steckt eine Gruppe Menschen, die sich wöchentlich zu einer «Mahnwache», wie sie es selbst nennt, trifft.
«Haben die Nase voll»
Einer der Beteiligten erklärt gegenüber der «Berner Zeitung»: «Wenn die Medien die Wahrheit nicht schreiben, müssen wir sie halt auf den Boden schreiben.»
Im Dorf sorgen die politischen Statements mittlerweile für rote Köpfe. Sowohl Ladenbesitzer also auch Anwohner nerven sich über das «Geschmier». Und auch im Gemeinderat ist die Problematik bereits Thema. «Die Bürger haben die Nase voll», sagt Thomas Gerber (Mitte) auf Anfrage der Zeitung.
Noch hat der Gemeinderat allerdings kein Vorgehen festgelegt, wie er gegen die Gruppe vorgehen möchte. Denn die rechtliche Situation sei schwierig, so Gerber.
In Kilchberg treffen sich die Corona-Skeptiker
Ähnlich problematisch sieht es auch in Kirchberg aus. Bereits seit 2021 treffen sich Corona-Skeptiker und -Skeptikerinnen dort einmal in der Woche. Und das, obwohl die Massnahmen der Pandemie längst aufgehoben wurden.
Anders als in Langnau setzt die Gruppe hier jedoch auf Flyer. «Was passiert im Körper, wenn ich mich impfe?», heisst es beispielsweise auf einem.
Der Gemeinderatspräsident Andreas Wyss (FDP) will sich zum laufenden Verfahren gegenüber der «BZ» nicht äussern. Er bestätigt aber, dass sich im Dorf einige über die Versammlungen aufregen. Doch solange es sich nicht um eine Kundgebung handle, könne man ihnen auch nichts verbieten.