Coronavirus: Die wichtigsten Etappen der Pandemie in der Schweiz

Keystone-SDA
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Bern,

Heute vor zwei Jahren gab es den ersten Fall des Coronavirus in der Schweiz. Die Corona-Pandemie im Rückblick.

coronavirus vorbei
In einer Fussgängerzone gehen Menschen an einer auf dem Boden liegenden Mund-Nasen-Bedeckung vorbei. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Genau vor zwei Jahren wurde der erste Schweizer positiv auf das Coronavirus getestet.
  • Hier gibt es einen Rückblick auf die vergangenen zwei, vom Coronavirus geprägten, Jahre.

Seit genau zwei Jahren steht das öffentliche und private Leben in der Schweiz im Bann des Coronavirus. In fünf Wellen hat die Pandemie seit dem 25. Februar 2020 Kantone und Bundesrat zu drastischen Massnahmen gezwungen. Ein Rückblick auf die wichtigsten Ereignisse:

Erster Fall vor genau zwei Jahren

25. Februar 2020: Erster bestätigter Fall vom Coronavirus in der Schweiz

28. Februar: Der Bundesrat verbietet bis zum 15. März alle Veranstaltungen mit mehr als tausend Personen in der Schweiz.

Hätten Sie vor zwei Jahren gedacht, dass uns Corona so lange beschäftigen wird?

5. März: Erster Todesfall wegen dem Coronavirus in der Schweiz

14. März: In mehreren Städten kommt es zu Hamsterkäufen. Das Tessin schliesst als erster Kanton alle Restaurants, Bars und Geschäfte mit Ausnahme von Lebensmittelläden und Apotheken.

Coronavirus
Leere Regale: So sah es im Frühling 2019 in Schweizer Supermärkten aus. Hier im Zürcher Stadtteil Wipkingen. - Nau.ch

15. März: Die Frühjahrssession des Parlaments wird abgebrochen.

16. März: Der Bundesrat beschliesst die Anwendung der Notstandsgesetze und versetzt das Land in den Ausnahmezustand. Schulen und Ausbildungsstätten werden bis vorerst 4. April geschlossen. Veranstaltungen mit mehr als hundert Personen sind verboten. In Bars, Restaurants und Diskotheken dürfen sich maximal fünfzig Personen aufhalten.

Nur noch fünf Personen dürfen sich treffen

17. März: Bis auf Lebensmittelgeschäfte, Apotheken und Drogerien werden alle Geschäfte geschlossen. Der Bund rät Laien davon ab, Gesichtsmasken zu tragen. Die grösste Armee-Mobilisierung seit dem Zweiten Weltkrieg wird angekündigt. Mehrere Kantone stellen Unterstützungsgesuche für einen Armeeeinsatz.

19. März: Der öffentliche Nahverkehr wird schrittweise ausgedünnt. Detailhändler beschränken die Anzahl Kunden in den Geschäften.

CORONA, COVID-19,
Ein Spender mit Desinfektionsmittel steht bereit im Congress Center in Basel. (Symbolbild) - keystone

20. März: Versammlungen von mehr als fünf Personen sind verboten. Der Bundesrat schnürt ein gut vierzig Milliarden Franken schweres Hilfspaket für die an den Folgen der Pandemie leidende Wirtschaft. Desinfektionsmittel und Schutzmaterial sind Mangelware. Nicht notfallmässige Operationen in Spitälern werden verboten.

Die Corona-Massnahmen werden gelockert

16. April: Der Bundesrat kündigt die schrittweise Aufhebung der Lockdown-Massnahmen in drei Etappen an.

11. Mai: Neben den obligatorischen Schulen dürfen auch Läden, Cafés, Restaurants, Fitnesscenter, Bibliotheken und Museen wieder öffnen, falls sie Schutzvorkehrungen getroffen haben. Der öffentliche Verkehr fährt wieder weitgehend nach Normalfahrplan.

30. Mai: Kundgebungen mit bis zu dreissig Personen sind wieder erlaubt.

6. Juni: Kinos, Theater, Zoos, Skilifte, Campingplätze, Schwimmbäder und nachobligatorische Schulen können den Betrieb wiederaufnehmen. Die 30-Personen-Grenze für Veranstaltungen wird durch eine 300-Personen-Obergrenze ersetzt.

22. Juni: Der Bundesrat kündigt weitere Lockerungen an. Versammlungen von bis zu tausend Personen sind unter Einhaltung von Schutzkonzepten erlaubt. Weitere Einschränkungen werden für Gaststätten und Diskotheken aufgehoben.

Nach fünf Monaten kommt die Maskenpflicht

1. Juli: Der Bundesrat ordnet eine Maskenpflicht im öffentlichen Verkehr für Personen ab zwölf Jahren an. Die Pflicht gilt ab 6. Juli in Zügen, Trams und Bussen, Bergbahnen, Seilbahnen und auf Schiffen.

1. Oktober: Grossanlässe mit über tausend Personen sind wieder erlaubt. Es gelten jedoch strenge Auflagen.

7./8. Oktober: Die Ansteckungszahlen des Coronavirus steigen schweizweit auf über tausend pro Tag. Das Tessin reagiert mit Schliessungen von Clubs, Diskotheken und Tanzlokalen.

19. Oktober: Die Maskentragpflicht wird ausgeweitet auf alle geschlossenen öffentlichen Innenräume, einschliesslich Bahnsteige, Bushaltestellen und Flughäfen.

23. Oktober: Zahlreiche Kantone fahren angesichts weiter steigender Fallzahlen die Freizeitaktivitäten und das Privatleben massiv herunter und dehnen die Maskenpflicht aus.

Bundesrat Coronavirus
Bundesrat Alain Berset während einer Medienkonferenz über die neusten Entscheide des Bundesrates zur Corona-Pandemie. - Keystone

28. Oktober: Einzelne Kantone rufen die Armee um Unterstützung an. Der Bundesrat beschliesst weitere Massnahmen, um einen zweiten Lockdown zu verhindern. Unter anderem erfolgt die Zulassung von Schnelltests sowie eine Maskenpflicht im Freien. Zudem wird das Verbot von privaten Treffen mit mehr als zehn Personen und die Schliessung von Discos eingeführt.

Um 19 Uhr müssen Türen geschlossen werden

4./5./6. November: Die Zahl der Neuinfektionen steigt schweizweit auf über 10'000 pro Tag. Neuenburg, Waadt, Freiburg und Wallis schliessen Bars und Restaurants.

12. Dezember: Auf Anordnung des Bundesrates werden schweizweit folgende Betriebe zwischen 19 Uhr und 6 Uhr morgens geschlossen: Restaurants, Bars, Geschäfte, Märkte, Museen, Bibliotheken, Freizeit- und Sportzentren.

22. Dezember: Schweizer Skigebiete dürfen mit kantonaler Genehmigung öffnen. Die Nachbarländer, mit Ausnahme von Österreich, schliessen ihre Skigebiete. Sport-, Kultur- und Freizeitzentren und Zoos müssen schliessen.

Corona Impfung
Eine Frau lässt sich gegen Coronavirus impfen (Symbolbild). - GETTY IMAGES NORTH AMERICA/AFP/Archiv

23. Dezember: Impfstart in der Schweiz: Als erste Person wird eine 90-jährige Frau im Kanton Luzern gegen das Coronavirus geimpft. Auch in vier weiteren Kantonen erhalten Senioren die ersten Impfungen.

Neues Jahr, neues Glück?

18./19. Januar 2021: Die neuen strengeren Corona-Schutzmassnahmen treten in Kraft. Unter anderen müssen Läden, die keine Güter des täglichen Bedarfs verkaufen, schliessen.

1. März: Läden, Museen und Lesesäle von Bibliotheken dürfen wieder öffnen, ebenso die Aussenbereiche Sport- und Freizeitanlagen, Zoos und botanischen Gärten. Im Freien sind Treffen im Familien- und Freundeskreis sowie sportliche und kulturelle Aktivitäten mit bis zu 15 Personen wieder erlaubt.

22. März: Die Einschränkung für Treffen im Familien- und Freundeskreis in Innenräumen wird von fünf auf maximal zehn Personen gelockert.

Coronavirus Terrasse Basel
Auch in Basel profitieren die Gäste von den offenen Restaurant-Terrassen. - Keystone

19. April: Veranstaltungen mit Publikum sind unter Auflagen wieder möglich, etwa in Sportstadien, Kinos oder Theater- und Konzertlokalen. Auch sportliche und kulturelle Aktivitäten in Innenräumen sind wieder erlaubt, ebenso gewisse Wettkämpfe. Restaurants können ihre Terrassen wieder öffnen.

In Restaurants darf wieder drinnen gegessen und getrunken werden

31. Mai: Restaurants können ihre Innenbereiche mit Schutzkonzepten wieder öffnen: die Maskenpflicht am Tisch wird aufgehoben, und auf den Terrassen sind sechs statt vier Personen pro Tisch erlaubt. Auch bei Sport- und Kulturveranstaltungen gibt es Lockerungen. Thermalbäder und Wellnesseinrichtungen dürfen wieder öffnen.

26. Juni: Die Massnahmen gegen das Coronavirus werden stark reduziert und vereinfacht. So werden unter anderem die Homeoffice-Pflicht und die Maskenpflicht im Freien aufgehoben. Ausserdem können in Restaurants wieder beliebig viele Personen zusammensitzen. Zudem dürfen Grossveranstaltungen mit Zertifikat ohne Beschränkungen von Kapazität und Anzahl Personen stattfinden.

Corona
Ein Zertifikat zum Coronavirus wird vor einem Restaurant-Besuch kontrolliert. - Keystone

13. September: Im Innern von Restaurants, von Kultur- und Freizeiteinrichtungen sowie an Veranstaltungen in Innenräumen gilt eine Zertifikatspflicht. Das Zertifikat darf auch von Arbeitgebern im Rahmen von Schutzmassnahmen genutzt werden. Der Bundesrat reagiert damit auf die anhaltend angespannte Lage in den Spitälern.

20. September: Personen, die nicht geimpft oder genesen sind, müssen bei der Einreise einen negativen Test vorweisen. Nach vier bis sieben Tagen müssen sie sich nochmals testen lassen.

Ende 2021 kommt Omikron in die Schweiz

28. November: Die Schweiz hat den ersten Omikron-Fall. Es handelt sich um eine Person, die aus Südafrika zurückgekehrt ist.

30. November: Der Bundesrat trifft sich wegen der neu zirkulierenden Variante des Coronavirus zu einer ausserordentlichen Sitzung und skizziert Verschärfungen der Corona-Massnahmen.

6. Dezember: In der ganzen Schweiz gelten wieder schärfere Corona-Massnahmen. Die Masken- und die Zertifikatspflicht wird ausgeweitet. Zudem können Betriebe und Veranstalter eine 2G-Regel einführen. Es gilt zudem eine «dringliche» Homeoffice-Empfehlung.

Homeoffice
Mit der Homeoffice-Pflicht während der Corona-Pandemie machten die weltweiten Tech-Firmen eine Menge Geld. - Keystone

20. Dezember: Im Kampf gegen das Coronavirus weitet der Bundesrat die 2G-Regel aus. Sie gilt für alle Veranstaltungen im Innern sowie die Innenräume von Restaurants, von Kultur-, Sport- und Freizeitbetrieben. Wo die Maske nicht getragen oder nicht am Tisch gegessen und getrunken werden kann, braucht es zusätzlich einen negativen Test. Personen, deren Impfung, Auffrischimpfung oder Genesung nicht länger als vier Monate zurückliegt, sind von dieser 2G-plus-Testpflicht ausgenommen.

2022: Quarantäne wird auf fünf Tage verkürzt

13. Januar 2022: Personen ohne Symptome können sich bereits nach fünf Tagen von einer Corona-Isolation oder -Quarantäne befreien. Der Bundesrat will damit den reibungslosen Betrieb der Wirtschaft sicherstellen. Gewisse Personen sind von der Kontaktquarantäne ausgenommen: diejenigen, die ihre letzte Impfdosis vor weniger als vier Monaten erhalten haben oder vor weniger als vier Monaten genesen sind. Um die Isolation beenden zu können, muss eine Person weiterhin 48 Stunden ohne Symptome sein.

27. Januar: Neuansteckungen erreichen mit knapp 45'000 gemeldeten Fällen des Coronavirus den Höchststand.

3. Februar: Der Bundesrat hebt die Homeoffice-Pflicht und die Kontaktquarantäne auf. Neu gilt nur noch eine Homeoffice-Empfehlung. Ausserdem stellt die Regierung umfassende Lockerungen der anderen Massnahmen in Aussicht. Abhängig davon, wann die Omikron-Welle ihren Höhepunkt erreicht hat, sollen alle Massnahmen und die besondere Lage aufgehoben werden. Die Aufhebung soll in einem Schritt oder gestaffelt erfolgen. Das früheste vorgeschlagene Datum ist der 17. Februar.

Labor Schweiz
Ein Labor-Mitarbeiter verarbeitet Proben in einem Labor. Symbolbild - Keystone

4. Februar: Bund bezahlt PCR-Tests für enge Kontaktpersonen von Infizierten.

7. Februar: Die Zentrale Ethikkommission fordert schweizweit einheitliche Kriterien bei der Verschiebung von planbaren Eingriffen in Spitälern. Sie bezieht sich dabei auf Krisenzeiten, wie zum Beispiel die Pandemie.

8. Februar: Laut Bundesamt für Gesundheit (BAG) hat die Omikron-Welle ihr höchstes Niveau erreicht. Deshalb will man den Fokus stärker auf Long Covid legen. 2021 gab es 1700 IV-Anmeldungen wegen den Langzeitfolgen des Coronavirus. Ein entsprechendes Register wird gemäss BAG wieder in Erwägung gezogen.

9. Februar: In der Vernehmlassung äussern sich die meisten Kantone für eine Aufhebung der Corona-Massnahmen in einem Schritt. Bei der Maskenpflicht sind die Meinungen gespalten.

10. Februar: Der Bund reserviert 2000 Packungen des Covid-19-Medikaments Xevudy (Sotrovimab). Die WHO erklärte den Wirkstoff im Januar als wirksam.

Letzte Massnahmen bleiben noch

12. Februar: Die Infektionen des Coronavirus sind gegenüber der Vorwoche um ein Drittel zurückgegangen. Innert zwei Wochen haben sich die Neuansteckungen halbiert.

14. Februar: Bei Swissmedic ist ein Zulassungsgesuch für den Corona-Impfstoffkandidaten Nuvaxovid von Novavax eingereicht worden. Er handelt sich um den ersten Proteinimpfstoff, für den in der Schweiz eine Zulassung beantragt wird.

15. Februar: Die wissenschaftliche Taskforce schätzt, dass insgesamt bis zu 3,6 Millionen Personen in der Schweiz mit dem Coronavirus angesteckt worden sind. Die Dunkelziffer hat sie bei dieser Kalkulierung miteinbezogen. Das wären vier von zehn Personen.

Coronavirus
Seit Donnerstag, 17. Februar 2022, bestehen in der Schweiz kaum noch Massnahmen gegen das Coronavirus. - Keystone

16. Februar: Der Bundesrat hebt die Corona-Schutzmassnahmen weitgehend auf.

Ab dem 17. Februar gibt es keine Zertifikats- und keine Maskenpflicht mehr in Läden, Restaurants und Kulturbetrieben. Die Maskenpflicht im ÖV und die fünftägige Isolation für Infizierte bleiben.

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