Coronavirus: Labore wollen keine Schulen und Betriebe mehr testen
Das Wichtigste in Kürze
- In der Schweiz wird so viel gegen Corona getestet wie noch nie.
- Labore sind an der Kapazitätsgrenze und wollen nach einer Prioritätenliste testen.
- So sollen Pooltests und Tests für ein Zertifikat nicht mehr durchgeführt werden.
Die Omikron-Variante des Coronavirus führt in der Schweiz nicht nur zu rekordhohen Fallzahlen, sondern auch zu Engpässen. So müssen die Zürcher Verkehrsbetriebe eine Tramlinie einstellen, Hotels geht das Personal aus, Schule klagen über Lehrermangel. Und auch die Labore, die die Corona-Tests durchführen sind am Anschlag.
Im Dezember wurden teils 80'000 Tests am Tag durchgeführt, am Donnerstag und Mittwoch waren es sogar über 90'000. «Die Labore sind an ihren Kapazitätsgrenzen angelangt», sagt Dieter Burki, Vorstandsmitglied des Verbands der medizinischen Laboratorien, in einer Mitteilung. Deshalb müssen man sich damit befassen, welchen Patienten man in erster Priorität möglichst gute Analysen zukommen lasse.
Deshalb schlägt der Verband eine präzise Prioritätenliste vor. Das Bundesamt für Gesundheit hat bereits vor Weihnachten Vorschläge zur Priorisierung unterbreitet. Der Verband präzisiert diese nun.
So sollen Personen mit Symptomen einer Infektion mit Corona und Kontaktpersonen die höchste Priorität haben. Auch repetitive Test in Spitälern und Altersheimen sollten weiterhin durchgeführt werden.
Verband fordert: Kein PCR- nach positivem Schnelltest auf Corona
Die Pooltests in Schulen und Betrieben seien hingegen weniger prioritär, so der Verband. Dies sieht auch der Kanton Aargau so, der diese nicht mehr durchführen lässt. Die niedrigste Priorität haben laut dem Labor-Verband Tests von Personen, die diese für ein Zertifikat oder eine Reise benötigen. Solche Tests würden bei der Pandemie-Bekämpfung kaum helfen.
Wie finden Sie die Prioritätenliste des Labor-Verbands?
Um die Labore weiter zu entlasten, fordert der Verband auch eine Anpassung der Test-Regeln. Bislang muss eine Person ein positives Resultat eines Antigen-Schnelltests mit einem aufwändigeren, aber auch genaueren PCR-Test bestätigen lassen. Künftig soll der erste positive Bescheid als Nachweis einer Infektion mit dem Coronavirus reichen. Die Bestätigung sei eine «unangemessene Nutzung der Ressourcen».