Coronavirus: PCR-Test am Flughafen Zürich kostet 380 Franken!
Ferien können heuer wegen der möglichen Ausgaben für Tests gegen das Coronavirus teurer werden. Notfalls kosten sie schon 380 Franken mehr – für die Hinreise.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Firma Testandfly bietet am Flughafen Zürich PCR-Tests für 380 Franken an.
- Testandfly rechtfertigt den Preis mit den hohen Kosten des Analysegeräts.
- Dieses liefert die Ergebnisse innert 20 Minuten und spart somit viel Zeit.
Ferienbudgets können heuer je nach Destination durch notwendige PCR-Tests stark geschrumpft werden. Vor allem dann, wenn keine freien Termine mehr verfügbar sind. Der Bedarf an Tests gegen das Coronavirus ist zurzeit gross, viele Apotheken und Testzentren sind für die kommenden Tage ausgebucht.
Spontane Tests können hierzulande dennoch durchgeführt werden. Möglich macht dies zum Beispiel die Firma Testandfly am Flughafen Zürich. Dort muss auf das Resultat nicht wie gewöhnlich rund ein Tag gewartet werden, sondern nur 20 Minuten. Das Ganze hat jedoch einen Haken.
Unkonventioneller Preis
Während PCR-Tests mit üblicherweise 120 bis 200 Franken schon teuer sind, setzt Testandfly noch einen drauf: Bis zu 380 Franken kann die Durchführung am Flughafen Zürich kosten, wie der «Tagesanzeiger» berichtet.
Nutzt der Anbieter also die schwierige und dringende Situation der Reisenden aus? Es entstehe zumindest dieser Eindruck, meint Ivo Meili von der Stiftung für Konsumentenschutz. Der Preis sei «mehr als doppelt so hoch als bei anderen Anbietern», wird der Leiter Gesundheit von der Zeitung zitiert. Das sei aus ihrer Sicht «nicht gerechtfertigt».
Den Konsumenten rät Meili, sich frühzeitig mit dem Testen zu beschäftigen und Angebote zu vergleichen. Dann sei man auch nicht auf «solche überteuerte Angebote angewiesen».
Testandfly erklärt hohen Preis
Auch Brendan Tschabold erkennt den hohen Preis seines Angebots. Der Geschäftsführer von Testandfly dementiert jedoch, von Reisenden in Not zu profitieren. Es gelte, die Investitionen und die Kosten für den Betrieb des Analysegeräts von Roche zu amortisieren. Diese koste nämlich «eine Summe im mittleren fünfstelligen Bereich», wie er dem «Tagesanzeiger» mitteilt.
Täglich 1200 Tests gegen Coronavirus
Zudem würden Leute das schnelle Angebot nutzen, erklärt Tschabold: «Ich weiss von einem Mann, der kurzfristig im Ausland seine Mutter im Spital besuchen wollte.». Mit dem Schnelltest habe dieser so Zeit einsparen können.
300 bis 400 Personen haben sich für die ersten Tage angemeldet. Bis Ende Woche soll sich die Zahl laut Brendan Tschabold aber noch verdoppeln. Am Dienstagmorgen griffen 15 Personen auf den 380-Franken-Schnelltest zurück.
Täglich werden 1200 Tests gegen das Coronavirus durchgeführt. Familien wird ausserdem ein Spezialangebot unterbreitet. Für 600 Franken können sich bis zu fünf Personen zu gleicher Zeit testen. Die Resultate gibt es dann nach 60 Minuten.