Coronavirus: Pflegeheime laufen gegen Massnahmen-Ende Sturm
Die Massnahmen zum Coronavirus fallen – zumindest fast alle. Alters- und Pflegeheime fürchten sich vor diesem Schritt.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Bundesrat hat bekannt gegeben, die Corona-Massnahmen weitgehend aufzuheben.
- Alters- und Pflegeheime warnen: Es sei zu früh für einen solchen Schritt.
- Weiter müsse der Fokus auf die Gesundheit der vulnerablen Bevölkerung gelegt werden.
Viele Schutzmassnahmen gegen das Coronavirus fallen. Und zwar bereits am Donnerstag. Die Homeoffice-Pflicht ist Geschichte, die Kontaktquarantäne ist aufgehoben.
In einem weiteren Schritt könnten auch Maskenpflicht und Zertifikatspflicht fallen – allenfalls schon am 16. Februar.
Wo die einen jubeln, haben die anderen aber Bedenken. Und das nicht gerade gering.
André Müller, Präsident vom Heimverband Curaviva in Zürich, warnte schon bei SRF: «Aus Sicht der Alters- und Pflegeheime würde ich heute wirklich sagen, wir müssen vorsichtig sein mit dem Tempo. Ich verstehe die Wirtschaft, ich verstehe uns alle, wir möchten am liebsten aufhören damit. Aber aus Sicht der vulnerablen Bevölkerung habe ich wirklich Bedenken für die nächsten Wochen.»
Geht es nach Müller, hätte man mit der Massnahmen-Aufhebung noch warten müssen, bis die Fallzahlen auf einem tieferen Niveau seien. Vor allem aber müssten die Bewohnenden von Alters- und Pflegeheimen weiterhin unbedingt geschützt werden, präzisiert er gegenüber Nau.ch.
Maskenpflicht und Hygienemassnahmen müssen wegen Coronavirus bleiben
«Auch bei sehr hoher Impf- und Boosterquote müssen Ansteckungen möglichst verhindert werden. Am einfachsten geschieht dies durch verminderte Kontakte. Darum hätten wir gerne die generelle Homeoffice-Pflicht noch verlängert», so Müller.
Unbedingt bleiben müssten auch die Maskenpflicht und die Hygienemassnahmen gegen das Coronavirus.
«Die erste Variante des Bundesrats hört sich schön an, wir wollen auch, dass die Pandemie vorbei ist. Aber wir sind vorsichtig und zurückhaltend. Schwierig wird es, wenn das öffentliche Leben wieder normal stattfindet und die Besucher in Heimen weiterhin erhöhte Massnahmen umsetzen müssen.»
Ausserdem müsse dringend weiter geboostert werden.
Die grösste Gefahr sei nämlich bei einer zu schnellen Öffnung, dass diverse Pflegefachkräfte ausfielen. «Somit würde das Aufrechterhalten der Pflege und Betreuung noch anspruchsvoller», so Müller.