Coronavirus: Ist die Self-Checkout-Kasse eine Virenschleuder?
Für die ganze Schweiz gilt wegen des Coronavirus die «besondere Lage». Wir halten Sie über die wichtigsten Entwicklungen auf dem Laufenden.
Das Wichtigste in Kürze
- In der Schweiz gibt es mittlerweile 476 bestätigte Coronavirus-Fälle.
- Drei Personen sind an der neuartigen Lungenkrankheit gestorben, zwei gelten als geheilt.
- Wir informieren Sie hier im nationalen News-Ticker.
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20.30: Ein paar Mal auf das Display getippt, schon ist der Einkauf an der Self-Checkout-Kasse abgeschlossen. Doch stellen die Displays in Zeiten von Conronavirus eine Gefahr für die Gesundheit dar? Immerhin gelten Touchscreens als Virenherde.
Das Bundesamt für Gesundheit liefert keine klare Antwort. «Der Wissenstand zu solchen Fragen ist noch zu klein, um eine qualifizierte Aussage zu machen», sagt Sprecher Daniel Dauwalder. Er empfiehlt, sich an die kommunizierten Hygienemassnahmen zu halten. «Darunter vor allem das regelmässige Händewaschen.»
Schweizer Konsumenten nutzen die Touchscreen-Kassen nach wie vor. Weder bei Coop, noch Migros oder Lidl ist die Zahl der Buchungen über die Selbstbedienungskassen zurückgegangen.
Coop hält fest, dass die Self-Checkout-Kassen «kein relevantes Übertragungsrisiko» darstellen. Trotzdem werden Oberflächen täglich desinfiziert, auch die Tochscreens der Selbstbedienungskassen. Die Basler Detilahändlerin hat zudem in allen Verkaufsstellen Desinfektionsmittel aufgestellt.
19.15: Mariella Kundert ist Studentin an der ZHAW in Winterthur ZH. In der SRF-«Arena» von letztem Freitag prangerte sie an: «In unserem Departement stehen keine Desinfektionsmittel herum, die Seife reicht manchmal nicht einmal für einen ganzen Tag. Plakate vom BAG wurden nicht aufgehängt.» Und siehe da, wenige Tage später will die Hochschule dieser Tatsache wohl Abhilfe schaffen. Auf den Toiletten wurden zusätzliche Seifenspender montiert.
Schon gestern rechtfertigte sich die Hochschule: «Die Informationen der Studentin können wir nicht bestätigen.» Man setze die Weisungen des BAG um. Aber: «Da die ZHAW-Angehörigen sich an die Hygienemassnahmen gehalten und die Hände regelmässig gewaschen haben, ist das Facility Management zu Beginn mit dem Auffüllen von Seife nicht immer hinterhergekommen.»
Ein Student bestätigt gegenüber Nau.ch: «Am Morgen sind die Seifenspender zwar voll, am Abend jedoch leer.» Wegwerfpapiere seien nach wie vor keine da. Obwohl diese offenbar am Abend vorher angeliefert wurden.
16.59: Im Kampf gegen das Coronavirus haben am Dienstag mehrere Fluggesellschaften ihre Flüge nach Italien eingestellt. Die Lufthansa-Tochter Swiss fliegt das südliche Nachbarland vorerst weiterhin an. Allerdings waren die Flugfrequenzen nach Florenz, Mailand, Rom und Venedig bereits reduziert worden.
16.36: Die Scuola universitaria professionale della Svizzera italiana (Supsi) in Lugano sagt per sofort alle Vorlesungen ab. Es gehe darum, die Studierenden sowie Angestellten zu schützen.
Die Leitung der Supsi verfolge aufmerksam die Empfehlungen des Kantons, schreibt die Fachhochschule in einer Mitteilung auf ihrer Homepage.
Die Vorlesungen der Bachelor- und Masterstudiengänge werden bis zum 22. März unterbrochen. Das erlaube der Fachhochschule, den Vorlesungsstoff für einen allfälligen Fernunterricht vorzubereiten.
15.52: Was macht der Bundesrat? Nachdem Österreich seine Grenze zu Italien geschlossen hat, mehren sich Gerüchte, dass auch die Schweiz zu drastischeren Massnahmen greifen wird. Der Tessiner CVP-Nationalrat Fabio Regazzi sagt zu Nau.ch: «Der Druck in der Tessiner Bevölkerung wächst von Stunde zu Stunde.»
Er selbst wolle in dieser Frage keine Stellung beziehen. Doch Regazzi sagt: «Eine Schliessung der Grenze ist mittlerweile wohl unvermeidbar.» Der Fakt, dass täglich 70'000 Italiener in die Schweiz reisen, sei angesichts der Lage in Italien nicht mehr vermittelbar. Regazzi, der in seinem Metallbau-Unternehmen selbst viele Grenzgänger beschäftigt, trifft bereits Vorbereitungen für den Fall einer geschlossenen Grenze.
Der CVP-Mann bestätigt ausserdem, dass die Tessiner Delegation im Bundeshaus morgen Mittwoch Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga zu einer Aussprache trifft.
Eine Nachricht der «Handelszeitung», dass sich der Bundesrat schon heute zu einer Krisensitzung treffe, dementierte Bundesratssprecher André Simonazzi umgehend.
#CoronaInfoCH Die Meldung der Handelszeitung, dass die Schweiz die Grenzen zu Italien schliesst, ist falsch. Auch die Meldung, dass der Bundesrat heute Abend eine Krisensitzung einberufe, ist falsch.
— Bundesrat • Conseil fédéral • Consiglio federale (@BR_Sprecher) March 10, 2020
14.30: Anders als Österreich ruft die Schweiz ihre Staatsangehörigen in Italien nicht zurück. Auslandschweizerinnen und -schweizer in Italien sowie Schweizer Touristen sollten sich aber an die Instruktionen der italienischen Behörden halten, teilte das Aussendepartement EDA am Dienstag auf Anfrage mit.
14.16: Im Kanton Glarus ist am Dienstag die erste Person positiv auf das neue Coronavirus getestet worden. Es handelt sich um eine 58-jährige Frau, die sich in den Ferien angesteckt hat.
Die Frau zeigte nach ihrer Rückkehr ins Glarnerland am 8. März Symptome und begab sich am Folgetag zu ihrer Hausärztin, wie der Kanton Glarus am Dienstag mitteilte. Die 58-Jährige und ihre Familienmitglieder befänden sich seither in Selbst-Isolation beziehungsweise Selbst-Quarantäne zuhause. Sie seien über die entsprechenden Verhaltensmassnahmen instruiert worden.
12.52: Schliesst der Bundesrat heute die Grenze? Nachdem Österreich seine Grenze zu Italien dichtgemacht hat, dürfte die Diskussion auch in der Schweiz an Fahrt gewinnen. Gemäss Informationen von Nau.ch laufen dazu zwischen namhaften Tessiner Politikern und dem Bund bereits Gespräche auf hoher Ebene.
Sicher ist: Für die Landesregierung wird es immer schwieriger zu vermitteln, warum sich Italien selbst abriegelt, die Grenze zur Schweiz aber weiterhin offen bleibt. Entscheidet sich der Bundesrat zu einem solch drastischen Schritt?
12.08: Die Zahl der Coronavirus-Erkrankungen in der Schweiz steigt weiter rasant an: Am Dienstagmittag gab es bereits 476 bestätigte Fälle, das sind 164 mehr als noch vor 24 Stunden, wie das Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Dienstag mitteilte. Bei 15 weiteren Fällen liegt ein erstes positives Resultat vor.