Coronavirus: USA erlassen 30-tägigen Einreisestopp aus Europa

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USA,

Die USA reagieren auf die Corona-Epidemie in Europa. Für die nächsten 30 Tage dürfen nur noch Briten in die Vereinigten Staaten einreisen.

Donald Trump Virus
Donald Trump wusste schon lange über die Gefährlichkeit des Coronavirus bescheid. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Donald Trump hat einen Einreisestopp aus Europa in die USA verkündet.
  • Der Grund ist die Coronavirus-Epidemie, gelten soll der Einreisestopp vorerst für 30 Tage.
  • Einzig Grossbritannien ist von dem Einreisestopp ausgenommen.

Wegen der Ausbreitung des Coronavirus verhängen die USA einen Einreisestopp für Ausländer aus Europa. «Wir werden alle Reisen von Europa in die USA für die nächsten 30 Tage aussetzen», sagte Trump am Mittwochabend im Weissen Haus in einer Ansprache an die Nation.

Das Einreiseverbot soll am Freitag um Mitternacht (Ortszeit) in Kraft treten, sagte Trump. Ausnahmen werde es für Amerikaner geben, die sich entsprechenden Tests unterziehen.

Trump begründete den Stopp damit, dass die EU nicht dieselben Schutzmassnahmen wie die USA ergriffen und Reisen aus China nach Europa nicht früh genug gestoppt hätten. Die Massnahme gelte nicht für Reisende aus Grossbritannien.

Das von US-Präsident Donald Trump angekündigte 30-tägige-Einreiseverbot in die USA gilt für den Schengen-Raum. Somit sind 26 europäische Länder davon betroffen, darunter auch die Schweiz, Österreich, Deutschland und Italien.

Das gab der amtierende Heimatschutzminister Chad Wolf in einem Statement bekannt. Der Einreisestopp wird für ausländische Reisende verfügt, die in den vergangenen 14 Tagen im Schengen-Raum waren.

Iran und China schon länger gestoppt

Trump hatte Ende Januar bereits einen Einreisestopp für ausländische Reisende verfügt, die in den 14 Tagen zuvor in China gewesen waren. Von China aus hatte sich das Coronavirus Sars-CoV-2 ausgebreitet.

Donald Trump Coronavirus
Braucht keinen Coronavirus-Test: US-Präsident Donald Trump nach einem Treffen mit republikanischen Parlamentariern zu Massnahmen gegen die Auswirkungen der Covid-19-Epidemie. - keystone

Ende Februar erliess der US-Präsident dann eine entsprechende Regelung für Ausländer, die sich in den zwei Wochen zuvor im Iran aufgehalten haben.

Zugleich wurden die Reisehinweise für betroffene Landesteile in Italien und Südkorea verschärft. Im Iran, in Südkorea und in Italien hat sich das Virus rasant ausgebreitet.

«Europa ist in schwieriger Verfassung»

Trump hatte am Mittwoch bei einem Treffen mit Chefs von Banken gesagt, in China und Asien flaue die Krise ab. «Wie Sie wissen, haben wir einen anderen Teil der Welt, Europa, der in einer sehr schwierigen Verfassung ist.»

Kurz zuvor hatte der geschäftsführende Vize-Heimatschutzminister Ken Cuccinelli bei einer Anhörung im Kongress gesagt, Reiseeinschränkungen für Europa würden erwogen. «Europa stellt ein einzigartiges Problem dar.»

Coronavirus - USA
10.03.2020, USA, Washington: Donald Trump (l-r), Präsident der USA, Mike Pence, Vizepräsident der USA, und Steven Mnuchin, Finanzminister der USA, sprechen mit Journalisten über das neuartige Coronavirus. - dpa

Grund dafür sei, dass es im Schengen-Raum grenzüberschreitende Bewegungsfreiheit gebe. Daher stelle sich die Frage, «wie man Europa als Ganzes behandelt».

Der Direktor des Nationalen Instituts für Infektionskrankheiten in den USA, Anthony Fauci, sagte bei einer Anhörung im Kongress, das Virus werde sich auch in den USA weiter ausbreiten.

«Unterm Strich wird es schlimmer werden.» Fauci rief die Menschen dazu auf, ihr Verhalten der Krise anzupassen. «Wie viel schlimmer es werden wird, wird von unserer Fähigkeit abhängen, zwei Dinge zu tun: Den Zustrom von Menschen, die infiziert sind, von ausserhalb einzudämmen. Und die Fähigkeit zur Eindämmung und Abschwächung in unserem eigenen Land.»

37 Corona-Tote in den USA

Bislang sind mindestens 37 Menschen in den Vereinigten Staaten an einer Covid-19-Erkrankung gestorben. Nach einer Statistik der Johns-Hopkins-Universität in Baltimore sind inzwischen mehr als 1100 Menschen in den USA mit dem Coronavirus Sars-CoV-2 infiziert.

Die Dunkelziffer dürfte deutlich höher liegen, weil in den USA nach Angaben der Gesundheitsbehörde CDC bislang erst etwas mehr als 11'000 Menschen auf das Virus getestet wurden.

US-Präsident Donald Trump verkündet bei seiner landesweiten Ansprache zur Coronavirus-Epidemie einen 30-tätigen Einreisestopp für Reisende aus Europa. (Foto: Doug  Mills/AP Keystone-SDA)
US-Präsident Donald Trump verkündet bei seiner landesweiten Ansprache zur Coronavirus-Epidemie einen 30-tätigen Einreisestopp für Reisende aus Europa. (Foto: Doug Mills/AP Keystone-SDA) - sda - KEYSTONE/AP/Doug Mills

Nach Ausbruch der Krise ausgelieferte Tests in den USA lieferten teils fehlerhafte Ergebnisse, es kam zudem zu Engpässen. Kritiker werfen Trump vor, nicht energisch genug auf die Krise reagiert zu haben. Die Ausbreitung des Virus hat zu dramatischen Einbrüchen an den US-Aktienmärkten geführt.

US-Kongress verhandelt über Massnahmenpaket

Trumps Regierung verhandelt derzeit mit dem Kongress über ein Massnahmenpaket zur Eindämmung der wirtschaftlichen Auswirkungen des Virus. Die US-Börsen brachen am Mittwoch erneut ein.

Trump hatte am Montag angekündigt, mit dem Kongress unter anderem über Lohnsteuererleichterungen sowie über Kredite für Kleinunternehmen zu reden.

Donald Trump Coronavirus
Trump (links vorne) und Finanzminister Mnuchin (Mitte). - AFP/Archiv

Angedacht sind demnach auch Hilfen für Menschen, die nach Stundenlohn bezahlt werden und bei einem Krankheitsausfall keinerlei Gehalt bekommen. Auch Gespräche mit Fluggesellschaften, Kreuzfahrtveranstaltern und der Hotelindustrie seien geplant.

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