Coronavirus: Virologe warnt vor Anstieg bei neuer Variante

Rowena Goebel
Rowena Goebel

Lugano,

Die Anzahl Neuinfektionen mit dem Coronavirus ist wieder drastisch gesunken. Warum ist das so? Virologe Andreas Cerny ordnet ein.

Coronavirus
Medizinisches Personal behandelt einen Patienten, der am Coronavirus erkrankt ist, im Universitätsspital Lausanne. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Das BAG hat diese Woche rund 23'300 Corona-Neuinfektionen gemeldet.
  • In der Vorwoche waren es noch über 37'738 bestätigte Neuansteckungen.
  • Der Grund: Die Welle mit der BA.5-Variante ist vorbei – doch die nächste könnte kommen.

Diese Woche sind die bestätigten Ansteckungen mit dem Coronavirus in der Schweiz deutlich gesunken: Waren es letzte Woche noch 37'738 Fälle, so meldete das BAG am Dienstag nur noch 23'348.

Doch warum tauchen die Zahlen im Moment derart? Liessen sich bis vor Kurzem einfach mehr Menschen testen, weil sie in die Ferien wollten?

Nein, meint Virologe Andreas Cerny. «Wir wissen, dass die Dunkelziffer sehr hoch war», sagt er zu Nau.ch. Doch er glaubt nicht, dass die Sommerferien etwas mit der Entwicklung der bestätigten Corona-Ansteckungen zu tun hat.

Der Grund für den Zahlen-Taucher ist ein anderer: Die Zahl ist ein Zeichen, dass die Welle mit der letzten dominanten Omikron-Variante in der Schweiz vorbei ist.

Neue Variante des Coronavirus im Anmarsch

Cerny erklärt: «In den letzten Wochen gab es einen Anstieg durch die BA.5-Variante. Die flaut nun ab, weil inzwischen sehr viele Menschen schon einmal erkrankt sind. Im Moment findet das Coronavirus kaum noch Personen, die keine Abwehrkräfte haben.»

Er vergleicht das mit früheren Omikron-Wellen. «Wenn man die Kurve anschaut, sieht man, dass es mit dem Aufkommen von Omikron im Januar einen ersten Peak gab. Den zweiten Peak gab es dann, als die BA.2-Omikronvariante dominierte.»

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Klinikdirektor Andreas Cerny von der Clinica Luganese Moncucco. Als Virologe beobachtet er die Entwicklung des Coronavirus. - Epatocentro Ticino

Kurz: «Die Welle ist durch.» Inzwischen macht sich die Variante BA.4 leicht bemerkbar, doch hier erwartet Cerny keinen grossen Anstieg.

Haben Sie sich schon einmal mit Corona angesteckt?

Eine Welle ist vorbei – doch die nächste steht unter Umständen schon vor der Tür: «Es kann sein, dass die Centaurus-Omikronvariante auch bei uns wieder zu einem Anstieg führt. Die Mutation ist in Indien erstmals aufgetaucht und zirkuliert dort.»

Möglicherweise sind wir in der Schweiz jedoch nicht gleich anfällig dafür: «In Indien waren die Omikron-Varianten nicht so präsent wie bei uns. Viele hatten sie schon. Daher kann es sein, dass wir besser geschützt sind.»

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