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Crans-Montana jubelt über Skigebiet-Verkauf an Amerikaner

Anna Baumert
Anna Baumert

Crans-Montana,

Das Skigebiet Crans Montana wird vom US-Unternehmen Vail Resorts übernommen. Die Freude im Wallis ist gross – es wird als Chance für einen Neustart gesehen.

Crans-Montana
Für die Gemeinde Crans-Montana willkommene Neuigkeiten: Der Milliardär Radovan Vitek hat mit dem Skigebiet abgeschlossen. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Skigebiet Crans Montana erhält einen neuen Besitzer.
  • Im Wallis erhofft man sich viel von der Übernahme durch das US-Unternehmen Vail Resorts.
  • Mit dem früheren tschechischen Investor kam es immer wieder zu Konflikten.

Seit gestern ist bekannt: Das Walliser Ski-Resort Crans Montana geht in US-Hand. 84 Prozent der Anteile der Betreiberfirma der Skilifte gehen an das Unternehmen Vail Resorts. Ebenso wie 80 Prozent der Skischul-Gesellschaft und alle 11 Restaurants in der Region.

Im Wallis freut man sich über den neuen Besitzer. Denn zwischen der Gemeinde und dem früheren Investor, dem tschechischen Milliardär Radovan Vitek, kam es immer wieder zu Zoff. Das Ganze ging so weit, dass Vitek einfach die Bergbahnen abschalten liess.

«Erhoffen uns viel von dieser Übernahme»

Gemeindepräsident Nicolas Féraud sagt gegenüber «SRF»: «Das sind tolle Neuigkeiten, auf die wir schon lange gehofft haben.» Es sei eine Chance für einen Neustart, den man mit dem grossen Skigebiet-Betreiber in Angriff nehmen könne.

Auch der Tourismusdirektor Bruno Huggler freut sich über den Wechsel: «Das bedeutet auch einen Aufbruch, wir erhoffen uns sehr viel von dieser Übernahme. Mit Vail Resorts haben wir jetzt wirklich einen Partner, mit dem wir nach vorne schauen und strategisch Entwicklungen diskutieren können.»

Crans Montana
Tourismusdirektor Bruno Huggler freut sich über den Wechsel: «Das bedeutet auch einen Aufbruch, wir erhoffen uns sehr viel von dieser Übernahme.» - SRF

Künftig werden Personen, die den «Epic Pass» von Vail Resorts besitzen, diesen in Crans Montana benutzen können. Das wird wohl mehr internationale Gäste anlocken – wie in Andermatt-Sedrun-Disentis. Im Jahr 2022 hatte Vail Resorts hier eine Mehrheit an der Betreibergesellschaft Andermatt Swiss Alps übernommen.

Insgesamt betreibt das US-Unternehmen bereits 41 Skiresorts in den USA, Kanada und Australien. In allen kann mit dem rund 800 Franken teuren «Epic Pass» Ski gefahren werden.

Planen Sie, dieses Wochenende skifahren zu gehen?

Mit der Übernahme von Crans Montana wird weiter in die Schweiz expandiert. Ein Schritt, der laut dem Tourismusexperten Jürg Stettler erwartbar war. Denn man habe gewusst, dass Vail Resorts hierzulande auf der Suche nach einem weiteren Skigebiet war.

Mike Goar, der Schweiz-Chef von Vail Resorts, zeigt sich gegenüber dem Sender zufrieden mit dem Kauf von Crans Montana: «Es ist ein perfektes Skigebiet, um Geld zu verdienen.» Und: Die Epic-Pass-Inhaber «werden es lieben, Montana zu besuchen».

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Kommentare

User #6075 (nicht angemeldet)

Ich schreibe dies als Ausländerin, die in der Schweiz lebt. Ich war zweimal in Zermatt, aus Neugier und weil ich eine Bergwanderung machen wollte. Das erste Mal war ein No-no: zu viele Touristen mit riesigen Koffern, zu viel Kommerzialisierung, kein Ort, der Menschen anspricht, die die Natur lieben, und ich kann mir nicht vorstellen, wie man noch mehr von dieser Menge an Menschen wollen kann, die nur daran interessiert sind, mit der Seilbahn auf den Gipfel zu fahren und dann in den Geschäften zu stöbern. Lohnt es sich, die Schweiz zu verkaufen? Die Schweiz wirbt für sich selbst, sie braucht keine ausländischen Investitionen. Ausländische Investitionen bringen ausländischen Investoren Gewinn, warum überlässt man diesen Gewinn nicht den Schweizer Gemeinden. Man wird sein eigenes Einkommen los ... man kann das Land verpachten, nicht verkaufen. Andermatt, Bürgenstock, Crans Montana ... die besten Juwelen werden in ausländische Hände verkauft. Wie viel Schweiz ist/bleibt in der Schweiz?

User #5252 (nicht angemeldet)

Im Wallis scheint mit Geld ohne Rücksicht auf Verluste alles möglich zu sein.

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