Crans Montana Lawine war laut Bergführer aussergewöhnlich
Vor dem Lawinenniedergang in Crans-Montana VS von gestern Dienstag gab das SLF eine Warnung raus. Allerdings für die falsche Höhe.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Lawine in Crans-Montana VS fordert ein Todesopfer. Ein Verschütteter starb heute.
- Die Lawinenwarnung des SLF ging zwar raus, allerdings nur für die Höhe unter 2500 Metern.
- Die Lawine hatte sich allerdings oberhalb von 2700 Metern gelöst.
Die Piste Kandahar in Crans-Montana VS wurde gestern von einer Lawine verschüttet. Ein französischer Pistenpatrouilleur erlag seinen Verletzungen heute Mittwoch im Spital.
Die Bergwelt steht unter Schock, darunter auch der Schweizer Bergführerverband. Geschäftsführer Pierre Mathey sagt zu Nau: «Dass die Lawine auf dieser Höhe niederging, ist aussergewöhnlich.» Das Gebiet, in dem sie sich gelöst habe, sei nämlich stets gesichert und überwacht worden – von Pistenpatrouilleuren und Sicherheitsexperten.
Das Schweizerische Institut für Schnee- und Lawinenforschung SLF hatte gestern die Lawinengefahr mit der Stufe 2 (mässig) angegeben. Auch machte das Institut auf die Gefahr von Gleitschnee-Lawinen aufmerksam. Aber: Die Warnung ging für die Höhe unterhalb von 2500 Metern raus, besonders betroffen könne die Südseite sein. Gelöst hatte sich die Lawine aber weiter oben – auf rund 2700 Metern!
Keine Lawinen auf Pisten mit Todesopfern
«Unsere Pisten sind prinzipiell sicher vor Lawinen», betont Mathey. «Allerdings gibt es nie absolutes Nullrisiko.» In den letzten zehn Jahren sei ihm kein einziger Fall einer Lawine auf Pisten bekannt, der Todesopfer gefordert hätte.
Falls man in eine brenzlige Situation komme, so Mathey, solle man so rasch wie möglich versuchen, vor der Lawine zu flüchten. Man solle die Situation genau beobachten, den Alarm auslösen und danach bei der Suche nach Verschütteten helfen.