Das sind die wohl absurdesten Kunstwerke der Geschichte
In Miami ging eine Banane mit Klebeband für 120'000 Dollar über den Tresen – und wurde danach verspeist. Dieses abstrakte Kunstwerk steht nicht alleine da.
Das Wichtigste in Kürze
- Eine Banane wurde an der Art Basel für 120'000 Dollar verkauft.
- Ein Performance-Künstler hat die Installation danach verspeist.
- Es ist nicht das erste skurrile Werk, das die Kunstwelt hervorbrachte.
Welchen Wert hat eine Banane, welche mit Klebeband an eine Wand befestigt wurde? An der Art Basel Miami Beach, einem Messe-Ableger der Art Basel, wurde das «Kunstwerk» mit Namen «Comedian» für 120'000 US-Dollar (rund 118'500 Franken) verkauft. Ein Aktionskünstler hat nun nur wenige Tage danach die Installation verspeist.
Ist nun alles dahin? Nein: Denn die Käufer hätten lediglich ein Autentizitäts-Zertifikat und die Rechte an der Idee erworben. Die Banane an sich sei austauschbar.
Manch einer fragt sich nun, was läuft nur falsch mit der Kunstwelt. Auch auf Twitter wird das «Kunstwerk» kontrovers diskutiert. Einige stellten das Werk selbst nach.
In meinem Büro wird jetzt hochstehende Kunst gemacht!
— 𝔽𝕣𝕒𝕦𝕔𝕙𝕚 🇨🇭🫶🏻🇮🇱 - emobility Plagöri (@MFrauchi) December 6, 2019
Wer bietet 120'000$?#volksverblödung pic.twitter.com/vywURPc2Ld
Doch wieso konnte das Bananen-Werk für so viel Geld verkauft werden? Das Geheimnis: Es ist nicht das erste abstrakte Werk des Künstlers.
Fragwürdige Kunst?
Maurizio Cattelan fertigte bereits eine Toilette aus 18 Karat Gold. Kostenpunkt: Ungefähr fünf Millionen Franken. Keine Überraschung stahlen Diebe das Edel-Klo mit dem Titel «American» im September aus dem Geburtshaus des früheren britischen Premierministers Winston Churchill.
Toiletten scheinen gewisse Künstler zu faszinieren. Eines der bekanntesten Werke der Kunstwelt ist «Fountain» von Marcel Duchamp. Dabei handelt es sich um ein auf den Kopf gestelltes Urinal, versehen mit der Signatur R. Mutt.
1917 wurde es bei einer Kunstausstellung nicht präsentiert, was eine Kontroverse auslöste – und das Urinal so berühmt machte.
Das Original ist leider verschollen, deshalb ist der Wert unbekannt. Da es im Rahmen des Turner-Preises zum «einflussreichsten Kunstobjekt der Moderne» ernannt wurde, dürfte es jedoch einiges kosten.
Schöne Kunst?
Die Abstraktion geht noch weiter. Der mit einem geschätzten Vermögen von einer Milliarde US-Dollar wohl reichste lebende Künstler ist Damian Hirst. Sein Geld machte er mit teilweise sehr bizarren Objekten. Beispiel gefällig?
«For the Love of God» ist ein mit 8601 Diamanten besetzter Platinabguss eines Schädels aus dem 18. Jahrhundert. Der Künstler erwarb den Kopf des Unbekannten in London. Was skurril tönt, hat natürlich seinen Preis. Im August 2007 kam der Schädel unter den Hammer – und wurde für 50 Millionen Pfund (65 Millionen Franken) verkauft.
Widersprüchliche Kunst
Doch nicht alle bizarren Kunstwerke sind Objekte. Der französische Künstler René Magritte entwarf in den 1920er-Jahren den sogenannten «Verrat der Bilder». Unter einer realistisch gezeichneten Pfeife schrieb er: «Das ist keine Pfeife». Der Text widerspricht dem Bild.
Dem aufmerksamen Betrachter fällt auf, dass er recht hat. Denn tatsächlich handelt es sich hierbei nicht um eine Pfeife – sondern nur um das Bild einer Pfeife. Magritte will damit auf das Verhältnis zwischen Bild, Text und Gegenstand hinweisen.
Natürlich gibt es auch hier verschiedene Interpretationen – was wahrscheinlich den Reiz dieser Kunstform ausmacht.