Zahlreiche Länder, inklusive der Schweiz, haben sich gegen das Sittengesetz in Afghanistan ausgesprochen.
Die fast 60 Staaten prangern die Verweigerung der Menschen- und Grundrechte der Afghaninnen an. - keystone

Fast 60 Länder, darunter die Schweiz, haben in einer gemeinsamen Erklärung das Sittengesetz in Afghanistan verurteilt. Am Dienstag prangerten sie vor dem Uno-Menschenrechtsrat «die lange Liste der Unterdrückung von Frauen» an, die von den Taliban verhängt wurde.

In den drei Jahren seit der Rückkehr der islamistischen Miliz an die Macht gab es nach Angaben dieser Länder insgesamt mehr als 70 Entscheidungen und Erklärungen gegen Afghaninnen. Nun können sich Frauen nur noch privat äussern und müssen begleitet werden, wenn sie ausgehen.

Die fast 60 Staaten prangerten die Verweigerung der Menschen- und Grundrechte der Afghaninnen an. Diese Haltung gegen Frauen «wird die humanitäre und Menschenrechtskrise» in Afghanistan nur verschlechtern, so die Erklärung.

Schutz afghanischer Frauen

Die Unterzeichnerstaaten forderten die internationale Gemeinschaft auf, «neue, der Situation angepasste Schritte» zum Schutz der afghanischen Frauen in Betracht zu ziehen, ohne weitere Details zu nennen. Diese Unterstützung sei «unerlässlich», um eine «systematische» Eliminierung dieser Personen aus der afghanischen Gesellschaft zu verhindern, die einer Verfolgung gleichkäme.

Die Vereinten Nationen (Uno) und die Schweiz haben das Sittengesetz wiederholt verurteilt. 12 der 15 Mitglieder des Uno-Sicherheitsrats, darunter die Schweiz, äusserten sich am vergangenen Freitag «besorgt». Am Montag kritisierte der Schweizer Uno-Botschafter in Genf, Jürg Lauber, das Gesetz im Menschenrechtsrat.

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