WEF Tag zwei: Trump fliegt mit drei Stunden Verspätung zurück in USA
US-Präsident Donald Trump hätte kurz nach Mittag die Schweiz verlassen sollen. Doch der Flug wurde verschoben – zugunsten einer kurzfristigen Medienkonferenz.
Das Wichtigste in Kürze
- Seit Dienstag findet in Davos das Weltwirtschaftsforum WEF statt.
- US-Präsident Donald Trump ist noch bis 13.20 Uhr im Lande.
- Das Wichtigste finden Sie im Live-Ticker.
17:15 Uhr Der US-Präsident bedankt sich während seines Fluges in der Air Force One beim WEF. In einem Twitter-Video zeigt er abschliessend seine schönsten Momente in Davos.
THANK YOU @WEF! pic.twitter.com/rQWBqJy7za
— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) January 22, 2020
16:15 Uhr Mit drei Stunden Verspätung steigt Trump in seine Air Force One ein.
15:45 Uhr Die Air Force One steht bereit für den Abflug von Donald Trump in Zürich.
15:12 Uhr Augen zurück nach Davos: Der britische Thronfolger Prinz Charles (71) hält seine Rede am WEF.
«Ich brauche eure Hilfe», appelliert der Klima-Kämpfer. «Alles, was ich in den letzten 50 Jahren getan habe, war ohne Kinder oder Grosskinder. Ich wollte sie nicht involvieren.» Diese Einstellung habe sich geändert. «Es ist Zeit zu handeln!»
15:00 Uhr Der Aufwand für den Konvoi nach Zürich scheint gewaltig. So bestätigt auch Werner Schaub, Mediensprecher der Kapo Zürich, dass die Reise einen grossen Mehraufwand bedeutet. «Wir haben bis zum Schluss gehofft, dass der Transport von Präsident Trump über die Luft möglich ist.»
Doch die Kapo sei vorbereitet: «Die betroffenen Korps haben jeweils alle Transport-Optionen durchgeplant.» Das Wichtigste sei der sichere Strassentransport, aber auch, dass der übrige Verkehr nicht gross beeinträchtigt wird. «Autobahnen wurden keine gesperrt, es kann sein, dass eine Einfahrt für ein bis zwei Minuten gesperrt bleibt», erklärt Schaub.
14:30 Uhr Trump ist bereits auf dem Weg nach Zürich. Die rund 150 Kilometer lange Reise absolviert er im Autokonvoi. Gemäss mehreren Schweizer Medien fahren mehr als zwei Dutzend Fahrzeuge mit.
13:40 Uhr Zwischendurch eine ganz andere Meldung: Der britische Thronfolger Prinz Charles (71) wird beim WEF in Davos am Mittwoch zu erstem Mal mit der schwedischen Klimaaktivistin Greta Thunberg (17) zusammentreffen. Das teilte das Clarence House, der Sitz des Prince of Wales in London, per Twitter mit.
Charles warnt bereits seit Jahren vor der Klimaerwärmung und sollte am Mittwoch eine Rede halten.
13:18 Uhr In zwei Minuten hätte der Präsident gemäss ursprünglichem Zeitplan die Schweiz verlassen sollen. Daraus wird nichts. Der Flug neu auf 15.40 Uhr angesetzt.
Zudem wird Trump mit dem Auto-Konvoi nach Kloten fahren, die Helikopterflüge sind aufgrund des Nebels nicht möglich.
13:13 Uhr Eile scheint der US-Präsident nicht zu haben. So stellt er sich nach seiner Rede etlichen Fragen der Journalisten. Die meisten interessiert natürlich das Impeachment, dessen Auftakt vergangene Nacht im Senat statt fand. Das Wort «Hexenjagd» fällt etliche Male – Trump sieht sich, und auch seinen Anwalt Rudy Giuliani, als Opfer dieser Jagd. «Dabei war er der beste Bürgermeister, den New York je hatte!»
Sowieso sei Trump ein Gegner des Impeachment-Verfahrens. «Ich war nie dafür, dass Bill Clinton impeached werden sollte!» Auch wenn er nicht mit dessen Verhalten einverstanden gewesen sei.
Auch die Medien beschuldigt er als «korrupt, unglaublich», man dürfe ruhig auch mal darüber schreiben, wenn er etwas Gutes tue. Um 13.14 Uhr beendet Trump seine «Abschiedsrede».
12:52 Uhr Was genau will Trump mit dieser Pressekonferenz erreichen? Schlussendlich gleicht seine «Abschiedsrede» einmal mehr einer Wahlkampfrede, bei welcher er erklärt, wen er in den letzten 24 Stunden getroffen habe. Dank seinen Gesprächen werde er «eine gewaltige Anzahl Jobs» nach Amerika bringen.
Angesprochen auf Greta Thunberg gibt sich der Präsident zunächst friedlich. «Wie alt ist sie?», fragt er. «17! Oh, dann hat sie mich als Cover des ‹Time›-Magazin ausgestochen!» Dann wirds angriffiger: «Sie soll sich um andere Länder kümmern, als um die USA.» Es gebe einen anderen Kontinent, «wo Rauch aufsteigt», ohne China oder Indien namentlich zu nennen.
Auch forderte Trump die EU zu mehr Tempo bei den Verhandlungen über ein Handelsabkommen auf. «Sie müssen sich jetzt beeilen.» Die EU sei ein deutlich schwierigerer Verhandlungspartner als China. Die USA hätten 150 Milliarden US-Dollar im Handel mit der EU verloren, behauptete Trump.
12:28 Uhr Grosse Überraschung: Donald Trump hat offenbar sein Programm kurzfristig abgeändert. Wie die Nachrichtenagentur AFP angekündigt hat, habe der US-Präsident kurzfristig eine Medienkonferenz in Davos angesetzt.
Wie Bilder eines Reporters des Weissen Hauses aus dem Kongresszentrum zeigen, wird derzeit der Saal für Trumps Ansprache vorbereitet.
11:37 Uhr Ivanka beginnt ihren letzten Auftritt am WEF Davos. Gemeinsam mit vier weiteren Podiums-Teilnehmern diskutiert die Tochter von Donald Trump über die Fähigkeiten, die es in einer Welt mit einer Milliarde Menschen brauche.
«Es ist eine Freude, hier zu sein», beginnt Ivanka Trump. «Wir glauben in Innovation, mit dieser kommt Ökonomie.» Dazu gehöre, dass sich die heutigen Arbeitnehmer für die Zukunft rüsten würden. 15 Millionen US-Studenten sollen in den nächsten Jahren in Firmen der Staaten ausgebildet werden.
Sie rühmt aber auch das Lehre-Modell der Schweiz und Deutschland.
Eine Aussage, die aufhorchen lässt, macht ihr Gesprächspartner (auf dem Bild) links von ihr. Marc Benioff, Salesforce-Co-Chef, sagt: «Der Kapitalismus, wie wir ihn kannten, ist tot.» Um die digitale Revolution zu packen, brauche es Ausbildung. Man steuere immer mehr in den «Stakeholder-Kapitalismus».
11:13 Uhr Zu Fuss durch das kleine Bergdorf Davos spazieren? Nichts für Präsidenten-Tochter Ivanka Trump. Diese lässt sich gemäss dem US-Wirtschaftsmagazin «qz.com» für umgerechnet 33'000 Franken herum chauffieren.
Dem Magazin liegt eine Auflistung der Regierung vor. Insgesamt sollen Donald Trump und Co. schon fast vier Millionen Franken ausgegeben haben. Nur schon das Mieten der Wagen koste rund 714'000 Franken.
How to impress Mr. President:
— Arthur Honegger (@honegger) January 22, 2020
Conversation between #Trump and @novartis-Chairman Jörg Reinhardt last night at #WEF20 dinner in Davos. pic.twitter.com/g9ZzvMLBCH
In den fast vier Millionen seien zudem noch nicht mal die Kosten für die Sicherheitsleute, Löhne oder der Millionen-teure Flug der Air Force One inkludiert. Dieser wird auf rund zwei Millionen geschätzt. Somit belaufen sich die Gesamtkosten für den WEF-Besuch auf über sechs Millionen Franken.
09:59 Uhr Präsent bleibt Greta rund ums WEF allemal. Zwar ist über ihre Abreise bisher noch nichts bekannt, doch auf Twitter wird derzeit über das Schuhwerk der 17-Jährigen diskutiert.
Greta trägt Boots der italienischen Marke «Save the Duck». Diese produziert ausschliesslich vegane Kleidung, indem sie auf Daunenfüllungen verzichtet und tierfreie Materialien verwendet.
09:42 Uhr Während am Eröffnungstag alle Augen auf Klima-Aktivistin Greta Thunberg und US-Präsident Trump gerichtet waren, sind heute Mittwoch keine grossen Auftritte der beiden mehr geplant. Spannend dürfte jedoch die Pressekonferenz von Ivanka Trump um 11.30 Uhr sein, welche sich ums Thema «Bessere Fähigkeiten für eine Billion Menschen bis 2030» dreht.
Gleichzeitig hält EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen eine Spezialrede – 24h Stunden nach Trumps (17 Minuten verspäteter) Eröffnungsrede. Auch Royals sind am diesjährigen WEF vertreten, Thronfolger Prinz Charles hält um 14.40 Uhr eine Rede in Davos.
09:15 Uhr Trumps Tweet, welcher «Jobs, Jobs, Jobs!» verspricht, kommt nicht von irgendwo her. Schliesslich trifft der US-Präsident etliche Wirtschaftsführer, so auch Jörg Reinhardt, Verwaltungsrats-Präsident der Novartis. Wie ein Gesprächsprotokoll des SRF-Journalisten Arthur Honegger zeigt, schmeichelte Reinhardt dem Präsidenten, indem er beteuerte, wie viel Innovation die Novartis in die USA bringe.
We're awaiting the President. pic.twitter.com/WmFtWFZKPb
— Josh Wingrove (@josh_wingrove) January 22, 2020
Trumps Reaktion: «Es wurden viele Fortschritte erzielt, das weiss ich. Vielen Dank.» Und fügt lachend an: «Haltet die Preise bitte tief!»
08:06 Uhr Der Tag zwei in Davos hat begonnen. US-Präsident Donald Trump twittert schon fleissig aus seinem Bett, das Frühstück steht gemäss Zeitplan des Weissen Hauses erst um 9.20 Uhr an.
While at Davos today, The Prince of Wales will meet @GretaThunberg for the first time. #WEF20
— Clarence House (@ClarenceHouse) January 22, 2020
Trump frühstückt demnach mit den amerikanischen Führungskräften und sonstigen «Business Leaders». Namen werden jedoch keine genannt.
Bis am Mittag wird sich der Präsident im Kongresszentrum in Davos noch mit diversen Leuten treffen. So etwa kurz vor 11 Uhr mit dem Präsident des irakischen Kurdistans (Nordirak).
Danach steht das mit Spannung erwartete Treffen mit dem irakischen Präsidenten Barham Salih an, welches für 11.30 Uhr geplant ist. Gleichzeitig hält Tochter Ivanka Trump eine Pressekonferenz ab.
Kurz nach dem Mittag beginnt für den US-Präsidenten die Heimreise. Zuerst geht es mit dem Helikopter um 12.25 Uhr von Davos nach Zürich. Dort wartet die Air Force One auf ihn, deren Abflug vom Flughafen Zürich um 13:20 vorgesehen ist.