Simonetta Sommaruga veralbert Donald Trump mit Sprachenvielfalt

Zusammen mit drei ihrer Bundesratskollegen hat Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga den US-Präsidenten Donald Trump am WEF getroffen. Zwei sehr verschiedene Charaktere sind sich da in einem gutgeheizten Davoser Konferenzraum begegnet. Die nüchterne Sozialdemokratin und der schwadronierende Faktenverbieger haben aber auch politisch das Heu nicht auf der gleichen Bühne.

Das zeigte sich schon bei der WEF-Eröffnung am Vormittag. Sommaruga führte den Mächtigen im Publikum die Gefahren des Klimawandels vor Augen. Trump redete vor allem über sich und seine Erfolge, warnte seinerseits vor den Untergangs-Propheten, die alles schlecht redeten.

Beim Shakehands für die Kamera verkündete Trump: «Heute werden wir vor allem über ein Handelsabkommen reden – schauen wir, was wir tun können.» Man habe eine grossartige Beziehung mit der Schweiz. Das Übliche halt. Sommaruga dagegen fand, es sei sicher wichtig, auch über den Klimawandel zu reden. Trump so: «Sicher.»

Sommaruga erklärte zunächst aber einmal, dass Trump den letztjährigen Präsidenten (Ueli Maurer) ja bereits kenne. Und dass nächstes Jahr schon wieder ein anderer am Ruder sei (Guy Parmelin) und dieser dann aber Französisch spreche.

Trumps Reaktion: «Uuuh» und «oh, aha». Noch bevor der italienischsprachige Aussenminister Ignazio Cassis auch noch vorgestellt wurde. Sommarugas Anspielung, dass der nicht sehr sprachgewandte Trump von der Sprachenvielfalt profitieren könne, ging im Blitzlicht-Gewitter etwas unter. Gewandt setzte Sommaruga aber noch einen drauf: «Wir haben weibliche und männliche Präsidenten» – und Guy Parmelin kann sich kaum halten.