Sergio Ermotti

Experte rät: Sergio Ermotti soll seine «Armuts-Bändeli» ausziehen

Redaktion
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Zürich,

Der neu-alte UBS-Chef Sergio Ermotti fällt mit seinen farbigen Arm-Bändeli auf. Sie stehen auch für Armutsbekämpfung. Ein Wirtschafts-Psychologe rät: Ausziehen!

sergio ermotti
Der zurückgeholte UBS-Chef trägt die Bänder bei jeder Gelegenheit. Etwa bei Diskussion des Schweizer Instituts für Auslandforschung an der Universität Zürich im Jahr 2022. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Sergio Ermotti fällt bei seiner UBS-Rückkehr mit symbolischen Armbändchen auf.
  • Diese stehen für Armutsbekämpfung, gleichberechtigte Bildung und die Rettung der Ozeane.
  • Beim Experten sorgt Ermottis Bändeli auch für Kopfschütteln. Der Rat: «Weglassen!»

Sergio Ermotti kehrt zur UBS-Spitze zurück. Während seiner Rede sticht eines besonders ins Auge: Der Spitzen-Banker trägt gleich drei Bändchen am rechten Handgelenk. Eines ist rot, eines dunkelrot und eines blau.

Die Bändchen sind allerdings nicht neu, sie entstanden schon 2019 in einer Kooperation zwischen der UBS und der Schmuckmarke Bottletop. «Togetherbands», heissen die Dinger, insgesamt gibt es 17 verschiedene. Sie stehen jeweils für ein Ziel der Uno im Bereich der nachhaltigen Entwicklung.

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Sergio Ermotti kehrt zurück als CEO der UBS. (Archivbild) - keystone

Das rote Armband symbolisiert dabei die Armutsbekämpfung, das dunkelrote die gleichberechtigte Bildung. Das blaue steht für eine nachhaltige Nutzung und Erhaltung der Ozeane.

Wirtschaftspsychologe Christian Fichter kann Ermotti diese Symbolik nicht durch und durch abnehmen: «Ich will Sergio Ermotti nicht absprechen, dass er persönlich die Werte der nachhaltigen Entwicklung teilt und sich dafür einsetzt. Doch leider ist es so, dass viele Firmenchefs Greenwashing und Wokewashing betreiben», sagt er zu Nau.ch.

Spenden Sie Geld für gute Zwecke?

Firmenchefs würden häufig Werte signalisieren, die gesellschaftlich wünschenswert seien. Das würden sie machen, um sich selber ein positives Image zu verpassen. Auch wenn sie selber nicht wirklich hinter diesen stehen würden, erläutert Fichter weiter.

Ist es denn nicht etwas zynisch, wenn ein Mann, der in den letzten Jahren 50 Millionen Franken verdiente, ein Armband gegen Armutsbekämpfung trägt? Fichter: «Das ist tatsächlich ein Widerspruch, der sich schwerlich wegdiskutieren lässt. Ich an seiner Stelle würde das Armband weglassen.»

Mode-Experte lobt Ermottis Motiv

Mode-Experte Clifford Lilley findet es hingegen «lobenswert, dass jemand, der so sichtbar ist wie er, ein so einfaches Mittel einsetzt, um das Bewusstsein zu schärfen, die Aufmerksamkeit zu lenken und Unterstützung für wohltätige Zwecke zu gewinnen.»

Die Armbänder würden uns daran erinnern, dass wir bei Themen wie der Armut noch viel zu tun haben. «Es ist an der Zeit, über den Tellerrand zu schauen und Lösungen zu finden, auch wenn sie noch so weit hergeholt sind, um einen Wandel herbeizuführen», betont Lilley.

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