Fluggesellschaft Swiss

Fluggesellschaft Swiss: Fake-Konto will hässige Passagiere abzocken

Rowena Goebel
Rowena Goebel

Kloten,

Die Fluggesellschaft Swiss hat mit Kunden-Ärger zu kämpfen – wegen eines dreisten Fake-Accounts, der Passagiere abzocken will.

Fluggesellschaft Swiss
Flugausfälle, verlorenes Gepäck oder Preis-Ärger: Betrüger haben hässige Passagiere der Fluggesellschaft Swiss im Visier. (Archivbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Fake-Account inszeniert sich als Swiss-Kundendienst.
  • Er antwortet auf Beschwerden von Passagieren auf Social Media.
  • Dann fordert er sie auf, ihm ihre Daten mitzuteilen. Einige fallen darauf herein.

Passagier-Ärger bei der Fluggesellschaft Swiss: Mit einem gefälschten Konto auf X (ehemals Twitter) versuchen Betrüger, die Kundschaft der Airline abzuzocken.

Die Masche: Schreiben Kundinnen oder Kunden dort der echten Swiss, zum Beispiel, weil sie ihr Gepäck verloren haben, meldet sich der Fake-Account. Er gibt sich verständnisvoll und entschuldigt sich im Namen der Fluggesellschaft.

Dann fordert er die Passagierinnen und Passagiere dazu auf, ihm ihre persönlichen Daten per Direktnachricht mitzuteilen. In einer Art Formular sollen sie – richtig geraten – natürlich ihre Bankdetails hinterlassen.

«Kann nicht glauben, dass ich auf euch reingefallen bin»

Gleich mehrere Kunden beschweren sich auf X über den Betrug. «Ich kann nicht glauben, dass ich auf euch reingefallen bin», ärgert sich ein US-Amerikaner. «Ich habe ihnen meine persönlichen Daten geschickt!» Geld habe aber er nicht verloren.

Auch ein Schwyzer beschwert sich zunächst bei der Fluggesellschaft Swiss über die seltsamen Forderungen des Fake-Accounts.

Dann realisiert er erst, dass es sich um eine Fälschung handelt, wie er schreibt: «Es war ein Betrug! Ich erkannte es, als ich das Formular ausfüllte.»

Scammer rufen per Whatsapp an und geben sich als Fluggesellschaft Swiss aus

Dreist: Der Mann hatte der echten Swiss auf X geschrieben, um sich über hohe Gebühren für einen Zusatzkoffer zu beschweren. Fast 200 Franken hätte ihn das gekostet.

Doch Antwort erhält der Schwyzer nicht von der Swiss, sondern vom Fake-Konto. Es fordert ihn auf, ihm seine Kontaktdaten via Direktnachricht bekannt zu geben. Dann ruft ihn ein angeblicher Mitarbeiter per Whatsapp an und erklärt ihm, er müsse ein Formular ausfüllen.

Bist du schon einmal auf einen Betrugsversuch hereingefallen?

Was ihn stutzig macht: Es handelt sich um ein Google-Formular, nicht eines der Swiss. Gegenüber Nau.ch sagt er: «Zum Glück realisierte ich es noch, bevor ich meine Kartendetails eingab. Aber buchstäblich in allerletzter Minute!»

Der hochoffizielle, echte Swiss-X-Account schaltet sich später auch ein. «Wir melden konsequent jeden Betrüger, den wir auf jeder Social-Media-Plattform sehen», warnt die Swiss auf X. Sie loszuwerden, sei aber nicht leicht.

«Und der echt schockierende Fakt ist: Nicht nur wir haben dieses Problem, sondern diverse andere Fluggesellschaften auch», heisst es zynisch.

Fluggesellschaft Swiss löscht und blockt Scammer-Kommentare

Auf Anfrage von Nau.ch betont Swiss-Sprecherin Meike Fuhlrott: «Wir weisen Passagiere regelmässig darauf hin, dass es nur einen offiziellen Account von Swiss gibt.»

Und: «Wir löschen sowie blockieren Kommentare von Fake-Accounts. Dies hoffentlich, bevor die Kundinnen und Kunden darauf reinfallen können.» Wie viele Beschwerden die Swiss bezüglich des Fake-Accounts erhalten hat, kann sie nicht sagen.

Auch, ob es auch schon Personen gab, die dem Scammer wirklich Geld überwiesen haben, weiss sie nicht. Möglich ist es aber – denn der Account ist seit Wochen fleissig aktiv.

Die Swiss melde die Accounts jeweils bei X. Bei der Polizei müssten sich laut der Sprecherin allfällige Opfer melden. Das ist bislang jedoch noch nicht passiert, wie es auf Anfrage bei der Kapo Zürich heisst.

Kommentare

User #1361 (nicht angemeldet)

Wer hässig ist, soll zahlen. Ganz richtig so. Man muss halt anständig bleiben und nicht immer reklamieren.

User #1359 (nicht angemeldet)

für eine überwachung und zum löschen von kommentaren wird viel geld ausgegeben. warum geht dies nicht für fake-accoounts und damit für einen effektiven schutz der nutzer?

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