Mit terroristischen Absichten werden GPS-Signale gestört. Betroffen ist davon auch die Fluggesellschaft Swiss. Diese beschwichtigt, eine Expertin warnt.
Fluggesellschaft Swiss
Auch die Fluggesellschaft Swiss hat mit GPS-Störungen zu kämpfen. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Störungen der GPS-Signale werden für die zivile Luftfahrt zunehmend ein Problem.
  • Im schlimmsten Fall können Flugzeuge von ihrem Kurs abkommen.
  • Von diesen Attacken ist täglich auch die Swiss betroffen.
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Im schlimmsten Fall droht ein Totalausfall des Systems im Flugzeug: GPS-Störungen werden in der zivilen Luftfahrt zum Problem. Betroffen davon ist auch die Fluggesellschaft Swiss.

Beim sogenannten GPS-Spoofing werden GPS-Signale absichtlich gestört oder gefälscht. Diese Manipulationen können dazu führen, dass Pilotinnen und Piloten falsche Positionen und Höhen angezeigt bekommen. So können ihre Flugzeuge vom Kurs abkommen.

Fluggesellschaft Swiss beruhigt

Dominik Jäggi, Flottenchef Langstrecke bei der Fluggesellschaft Swiss, sagt gegenüber SRF: «Mittlerweile nehmen wir GPS-Spoofing täglich auf unseren Strecken nach Asien, Südostasien und wenn wir den Nahen Osten überfliegen, wahr.»

Insbesondere Flüge nahe von Kriegsgebieten wie der Ukraine oder dem Nahen Osten seien davon häufig betroffen.

Zu den Störungen kommt es auch nahe der russischen Exklave Kaliningrad. Bis Ende März wurden innerhalb von acht Monaten allein 2309 Ryanair-Flüge angegriffen!

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Wladimir Putin stört offenbar die GPS-Signale im europäischen Luftraum.
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Ein britischer Regierungsflieger mit Verteidiungsminister Grant Shapps an Bord war bereits betroffen.
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Auch Ferienflieger sind betroffen – über 2300 Ryanair-Flüge hatten bereits mit GSP-Störungen zu kämpfen.
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Für den sicheren Betrieb ziviler Flugzeuge stellt GSP-Spoofing eine Bedrohung dar.

Dahinter sollen auch Handlanger des russischen Präsidenten Wladimir Putin stecken, wie britische Medien kürzlich berichteten.

Bei der Swiss gibt es hingegen weniger Fälle in der Region des baltischen Meeres, wie der Flottenchef gegenüber SRF sagt. Betroffene seien vor allem die Region des Schwarzen Meeres, der Persische Golf und der östliche Teil des Mittelmeers bei Zypern.

Leiden Sie unter Flugangst?

Dominik Jäggi beschwichtigt aber: Das GPS-Spoofing stelle keine Gefahr für den Flugbetrieb dar. «Wir haben genügend Subsysteme, die dieses GPS-Problem kompensieren können.»

Expertin: «Situation verschärft sich»

Eine Expertin für Flugsicherheit warnt hingegen, die Gefahr zu unterschätzen. Marion Venus sagt: «Es geht darum, die zivile Luftfahrt zu stören und Zwischenfälle herbeizuführen.» Dahinter steckten oft terroristische Absichten.

Und sie warnt: «Mit der zunehmenden Krisensituation, insbesondere im Nahen Osten, wird die Situation sich bis auf Weiteres eher verschärfen als sich beruhigen.»

Beim Bundesamt für zivile Luftfahrt (Bazl) sind erste Meldungen zu GPS-Störungen im Jahr 2017 eingegangen. Damals über Syrien. Seit 2019 beobachtet die Behörde eine Vervierfachung der Vorfälle. Im vergangenen Jahr gab es über 2100 entsprechende Meldungen.

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