Früherer EBK-Direktor fordert höhere Eigenkapitalvorgaben für UBS
Daniel Zuberbühler fordert in der NZZ höhere Eigenkapitalvorgaben für die UBS, um das Risiko einer Abwicklung zu verringern.
Der ehemalige Direktor der Eidgenössischen Bankenkommission (EBK), Daniel Zuberbühler, fordert für die UBS deutlich höhere Eigenkapitalvorgaben. Damit solle das «desaströse» Szenario einer Abwicklung der Grossbank etwas unwahrscheinlicher werden, schreibt der frühere höchste Schweizer Bankenaufseher in einem Gastkommentar am Dienstag in der NZZ.
Der Bundesrat habe zwar in seinem Bericht zur Bankenstabilität vom Frühling als Reaktion auf die negative Erfahrung mit der CS vorgeschlagen, die «offensichtlichste Schwachstelle» bei der Grossbanken-Regulierung zu korrigieren. Auch wenn dies als «absolutes Minimum» volle Unterstützung verdiene, gingen die vorgeschlagenen Massnahmen der UBS und der Schweizerischen Bankiervereinigung (SBVg) bereits zu weit, so Zuberbühler.
In der Mediendebatte sei dabei vergessen gegangen, was der Bundesrat gleichzeitig an weiterführenden Massnahmen abgelehnt habe. So habe der St. Galler Professor Manuel Ammann etwa auch eine ungewichtete Kapitalquote (Leverage Ratio) von 10 Prozent gefordert. «Im Vergleich zur Leverage-Ratio von 5,5 Prozent, welche für die UBS per Ende 2026 gilt, stellt dies eine substanzielle, aber massvolle Erhöhung dar», schreibt Zuberbühler.
UBS braucht höhere Zuschläge
Gleichzeitig sollten auch die «relativ bescheidenen» progressiven Zuschläge für globale Grösse und inländischen Marktanteil erhöht werden. Damit hätte die UBS einen Anreiz, nicht zu sehr zu wachsen oder sie müsste im Gegenzug überproportional mehr Eigenmittel halten, so Zuberbühler.
Nicht gelten lassen will der frühere EBK-Direktor das Argument, dass ja für den Fall einer behördlichen Abwicklung der Grossbank über 100 Milliarden Dollar an sogenannten Bail-in-Bonds bereitstehen. So gebe es ernsthafte Zweifel, ob eine global tätige, komplexe Grossbank wie die UBS überhaupt abwicklungsfähig sei: «Die Abwicklung bleibt ein Hochrisiko-Experiment mit ungewissem Ausgang.»
Daniel Zuberbühler war von 1996 bis 2008 Direktor der Eidgenössischen Bankenkommission (EBK) und in dieser Funktion während der Finanzkrise von 2008 an der Rettung der UBS beteiligt. Nach der Zusammenführung der EBK mit dem Bundesamt für Privatversicherungen (BPV) und der Kontrollstelle für die Bekämpfung der Geldwäscherei zur Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht (Finma) per Anfang 2009 war Zuberbühler Vizepräsident des Finma-Verwaltungsrats.