Geld spenden statt ausgeben dank Corona
In Krisenzeiten sind die Schweizer spendenfreudig. Dies zeigt sich einmal mehr in den Zeiten des Coronavirus, in denen Hilfswerke vermehrt Spenden empfingen.
Das Wichtigste in Kürze
- In Krisenzeiten sind die Schweizer besonders spendenfreudig.
- Oft wird in der Weihnachtszeit gespendet, in diesem Jahr ist dies anders.
- Eine Prognose zum kommenden Spendenverhalten zu erstellen, ist schwierig.
In den letzten Monaten, seit Ausbruch des Coronavirus, sind die Spendeneinnahmen der Hilfsorganisationen stark angestiegen. Einige Hilfswerke der Schweiz, wie Helvetas oder das Hilfswerk Fastenopfer, sprechen hier von einer Zunahme der Spenden von 20 Prozent. Wie kommt es, dass die Schweizer trotz teilweiser unbekannter finanzieller Zukunft vermehrt Spenden tätigen?
Reduzierte Ausgaben führten zu Spenden
Restaurants, Bars, Kinos und andere Freizeitangebote mussten aufgrund des Coronavirus ihre Tore schliessen. Was für die Besitzer und Betreiber solcher Einrichtungen ein herber finanzieller Schlag war, bedeutete für andere reduzierte Ausgaben. Unter anderem aufgrund dieser reduzierten Ausgaben wurden öfter Geldspenden getätigt, nicht zuletzt, um den Opfern der Krise zu helfen.
Davon profitierten nicht nur Hilfsorganisationen, die sich für die direkt betroffenen Opfer der Corona-Krise einsetzen. Vielmehr hatten viele Schweizer zumindest kurzfristig mehr Geld zur Verfügung, das sie an diverse Hilfswerke weitergaben. So konnten viele Hilfswerke der Schweiz und auch im internationalen Raum Mehreinnahmen verbuchen.
Einen Grund für diese Zunahme der Spenden zeigen telefonische Rückfragen mehrerer Organisationen. Die betreffenden Spender hielten es in diesen schwierigen Zeiten für selbstverständlich, den Betroffenen zu helfen. Dies harmoniert mit der allgemeinen Theorie, dass Menschen in Krisenzeiten eher bereit sind, durch Geldspenden Unterstützung anzubieten.
Eine Prognose zum Spendenverhalten ist schwierig
Laut Swiss Fundraising dürfte auch der verlangsamte Alltag der Schweizer einen Teil zum gestiegenen Spendenvolumen der Schweiz beigetragen haben. Viele blieben krankheitsbedingt zu hause oder arbeiteten im Homeoffice, somit blieb beispielsweise für das Durchsehen der Postsendungen mehr Zeit. So dürften briefliche Spendenaufrufe vermehrt gelesen worden und nicht direkt im Altpapier gelandet sein.
Eine Prognose anzustellen, wie sich das schweizerische Spendenverhalten in den nächsten Monaten entwickeln wird, ist schwierig. Normalerweise überweisen die Schweizer ihre Spenden eher am Ende eines Jahres, besonders zur Weihnachtszeit. Nun waren jedoch bereits im ersten Halbjahr überdurchschnittlich viele Spenden getätigt worden.
Ob die Spender weiterhin so grosszügig spenden werden, ist also unklar. Weiterhin hoffen diverse Hilfsorganisationen der Schweiz und im Ausland auf Unterstützung durch Geldspenden. Durch solche können Hilfswerke ihre Projekte und Angebote weiterhin betreiben und somit Bedürftigen, unter anderem aufgrund der Corona-Krise, Hilfe bieten.