Glencore produziert deutlich weniger Kupfer, dafür mehr Kohle
Glencores Kupferproduktion sinkt in diesem Jahr um 14 Prozent, während die Fördermenge an Kohle um 7 Prozent ansteigt. Grund seien zahlreiche Umwelteinflüsse.
Das Wichtigste in Kürze
- Glencore vermeldet, dass die Kupferproduktion in diesem Jahr um 14 Prozent sank.
- Die Kohleförderung stieg dafür um 7 Prozent an.
- Als Gründe für diese Veränderungen gelten Wetterbedingungen sowie der Ukraine-Krieg.
Der Rohstoffhändler und Bergbaukonzern Glencore hat deutlich weniger Kupfer produziert als im Vorjahreszeitraum. Dafür stieg die Fördermenge an Kohle in den ersten neun Monaten des laufenden Jahres an.
Insgesamt sei das dritte Quartal durch zahlreiche Ereignisse beeinflusst gewesen, wird CEO Gary Nagle im Produktionsbericht vom Freitag zitiert. Darunter teils extreme Wetterbedingungen in Australien sowie erhebliche Probleme in der Lieferkette in Kasachstan durch den Russland/Ukraine-Krieg.
Weniger Kupfer, mehr Kohle
In den ersten neun Monaten ging die Kupferförderung um 14 Prozent auf 770'500 Tonnen zurück. Dies habe zahlreiche Gründe, unter anderem ein eingeschränkter Zugang zu Land sowie der Verkauf von Ernest Henry im Januar. Auch die geringeren Erzförderungen in Collahuasi hätten die Förderung beeinflusst.
Derweil stieg die Kohleproduktion an, und zwar um 7 Prozent auf 81,9 Millionen Tonnen. Insbesondere die Übernahme der verbliebenen zwei Drittel von Cerrejón im Januar habe sich hier bemerkbar gemacht.
Bei den anderen Metallen legte die Produktion von Nickel um 15 Prozent auf 81'600 Tonnen zu. Zink hingegen wurde um 18 Prozent weniger produziert. Die Produktion von Ferrochrom (+4% auf 1,11 Millionen Tonnen) lag ebenfalls leicht über dem Vorjahr.
Die Erdölförderung legte indes zu. Mit 4,8 Millionen Barrel wurde 16 Prozent mehr Öl gefördert.
Ukraine-Krieg beeinträchtigt Rohstoffhandel
Aufgrund der oben genannten Wetterereignisse sowie des Ukraine-Kriegs passt Glencore seine Produktionsguidance für das Gesamtjahr an. Das Unternehmen senkt seine Erwartungen für die Produktion von Zink, Nickel und Kohle.
Das erste Halbjahr war ein extrem starker Marketingerfolg für Glencore. Im zweiten Halbjahr wird nun ein reduzierter Beitrag von 1,6 Milliarden US-Dollar erwartet. Dennoch dürfte der EBIT für das Gesamtjahr am oberen Ende der langfristigen Zielbandbreite von 2,2 bis 3,2 Milliarden Dollar liegen.