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Sugus-Verwalter Goran Zeindler verhaftet

Redaktion
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Zürich,

Der Verwalter der Zürcher Sugus-Häuser ist verhaftet worden. Grund sind Anzeigen aus mehreren Kantonen.

Goran Zeindler
Goran Zeindler (links) wurde verhaftet. - Screenshot SRF

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Verwalter der Sugus-Häuser, Goran Zeindler, wurde verhaftet.
  • Handwerker, Kunden und Ex-Geschäftspartner werfen ihm schweres Fehlverhalten vor.
  • Er wurde in mehreren Kantonen angezeigt.

Goran Zeindler, der Immobilienverwalter der Sugus-Häuser in Zürich, wurde festgenommen. Dies hat die «NZZ» aus mehreren verlässlichen Quellen erfahren und von der Staatsanwaltschaft Schwyz bestätigen lassen.

Zeindler hatte kürzlich im Zusammenhang mit den Zürcher Sugus-Häusern für Aufsehen gesorgt: Als Verwalter kündigte er im Auftrag der Besitzerin Regina Bachmann den rund 200 Bewohnerinnen und Bewohnern die Wohnung.

Grund für die Verhaftung sind aber Anzeigen in einem anderen Zusammenhang.

Mehrere Strafanzeigen

Denn: In seinen über 20 Jahren als Immobilienunternehmer hat Zeindler einiges an Kontroversen angehäuft. Darunter Bauruinen, Millionenschulden und insgesamt 16 Insolvenzen.

Zahlreiche Handwerker, Kunden und ehemalige Geschäftspartner werfen ihm schweres Fehlverhalten vor.

In mehreren Kantonen wurden Strafanzeigen gegen ihn eingereicht, unter anderem wegen untreuer Geschäftsführung, Urkundenfälschung und Veruntreuung.

Die Anzeigen führten letztlich zur Verhaftung von Zeindler, die laut «NZZ» vergangenen Freitag im Kanton Zürich erfolgte. Die Festnahme geschah auf Antrag der Schwyzer Staatsanwaltschaft.

Erst kürzlich zeigte er sich noch im Maserati

Die Sugus-Kündigungen in Zürich stossen schweizweit auf Kritik.

Den Bescheid erhielten die Mietparteien zur Weihnachtszeit. Als Grund wurden Sanierungsarbeiten genannt. Doch viele Betroffene bezweifeln, dass diese tatsächlich nötig sind.

«Die Wohnungen sind in einem Top-Zustand», sagte Mieter Edwin gegenüber Nau.ch.

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Mieter Edwin lebt in den «Sugus»-Häusern. Dass seine Wohnung saniert wird, kann er nicht verstehen. - Nau.ch/Nico Leuthold

Die «kaltblütigen Kündigungen» empfinden viele als reinen Renditetrick der Eigentümerin.

Die Kündigungen wurden über Zeindlers Firma «All Good Property AG» ausgesprochen.

Zeindler, mit erheblichen Schulden belastet, fällt immer wieder durch fragwürdige Geschäftsgebaren auf.

Die «NZZ» berichtete schon vor Tagen, dass gegen ihn ein Strafverfahren wegen ungetreuer Geschäftsführung läuft. Er selbst bestreitete das jedoch damals.

Ein Bericht der Zeitung zeichnet ein Bild, das an ein Klischee erinnert: Auf einem Foto, das der Zeitung vorliegt, posiert er lachend mit Zigarre bei einem Golfturnier. Dazu fahre er einen Firmen-Maserati.

Zeindler vermietet Luxusjacht für 15'000 Stutz pro Woche

Er wohnt in einer Villa im Zürcher Oberland und vermietet in Kroatien eine Luxusjacht für 15'000 Franken pro Woche.

Gleichzeitig reiht sich ein gescheitertes Bauprojekt an das nächste.

Ein Beispiel ist das 1800-Seelen-Dorf Kestenholz (SO), wo bis 2023 eine Grossüberbauung mit Eigentumswohnungen und Mehrfamilienhäusern entstehen sollte.

Stattdessen prägt ein riesiges Fundamentloch das Dorfbild.

Ist die Kündigung der Sugus-Häuser in Ordnung?

In einer Nachbargemeinde verlief ein ähnliches Projekt ebenfalls im Sand. 2018 wurde dort eine Mega-Überbauung für 25,6 Millionen Franken in Auftrag gegeben.

Zwar wurde gebaut, doch führten massive Baumängel zu einem Baustopp.

Zeindler scheint Verpflichtungen nicht einzuhalten: Laut einem Betreibungsregisterauszug von 2021 schuldet er Handwerkern 2,9 Millionen Franken.

41 offene Forderungen bleiben unbezahlt, weil seine Firmen immer wieder Konkurs anmelden.

Sugus-Mieter reichen Petition ein

Der Widerstand gegen den Rauswurf der Sugus-Mieter in Zürich hält an. Heute wurde in Bern eine Petition mit 27'000 Unterschriften «gegen die Entwurzelung von Mieterinnen und Mieter» eingereicht.

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Eine Bewohnerin legt den Parlamentariern ihre Anliegen dar – und übergibt ein Mega-Sugus. - Nau.ch/Nico Leuthold

Die Petitionäre fordern von der Politik unter anderem, dass alle Mieter schweizweit besser vor rendite-getriebenen Sanierungs-Kündigungen geschützt werden und dass Sanierungen sozialverträglich durchgeführt werden können.

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Kommentare

User #8481 (nicht angemeldet)

Die Sozen in der Stadt sind gegen Autofahrer, Strassen und Parkplätze. Sie sind für Wölfe, für teure energetische Wohnungssanierungen und Energie. Und fü r eine stark wachsende Schweiz. Tja was sein muss, muss sein, auch wenn es kostet. Aber wehe, ihnen wird etwas weggenommen oder etwas kostet etwas mehr.

User #5868 (nicht angemeldet)

Im Deutsch Bundestag fliegen dieser Tage die Fetzen. Sehenswert.

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