Grippe hat Schweiz fest im Griff
Die Grippe hat aktuell in der Schweiz Hochsaison. Rekordverdächtige Fallzahlen belasten das Gesundheitssystem, während andere Atemwegserkrankungen zurückgehen.
Die Grippewelle in der Schweiz hat sich in den letzten Wochen deutlich verstärkt. «Swissinfo» berichtet von über 2500 neuen Grippefällen, die dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) in der letzten Januarwoche gemeldet wurden.
Dies stellt einen neuen Rekord für diese Saison dar. Hochgerechnet entspricht dies etwa 28 bestätigten Grippefällen pro 100'000 Einwohner.
Im Vergleich zum Vorjahr fällt die diesjährige Grippewelle damit stärker aus. «Swissinfo» zufolge hatte die Grippewelle im letzten Jahr ihren Höhepunkt bei rund 26,5 Fällen pro 100'000 Einwohner erreicht.
Graubünden und Tessin besonders betroffen
Die Grippe ist laut SRF besonders in den Kantonen Graubünden und Tessin weit verbreitet. In der Zentralschweiz trete die Influenza bisher eher sporadisch auf.
Die Zahl der Arztbesuche aufgrund grippeähnlicher Erkrankungen ist ebenfalls stark angestiegen. So suchten in der letzten Januarwoche 21'054 Personen wegen plötzlich auftretendem hohem Fieber und Husten oder Halsschmerzen einen Arzt auf.
Die hohen Fallzahlen machen sich auch in den Spitälern bemerkbar, von denen viele eine erhöhte Auslastung aufgrund von Grippepatienten melden. Genaue Zahlen zur Spitalauslastung liegen noch nicht vor, Experten warnen jedoch vor möglichen Engpässen in den kommenden Wochen.
Andere Atemwegserkrankungen im Rückgang
Während die Grippe auf dem Vormarsch ist, zeigen sich bei anderen Atemwegserkrankungen rückläufige Tendenzen. «Swissinfo» meldet, dass der Höhepunkt der RSV-Welle bereits überschritten zu sein scheint, auch die Covid-19-Welle ist laut BAG am Abklingen.
Im Abwassermonitoring und in verschiedenen Meldesystemen zeigt sich seit mehreren Wochen ein sinkender Trend des SARS-CoV-2 Infektionsgeschehens. Diese Entwicklung steht im Kontrast zur aktuellen Grippesituation in der Schweiz.
So äussert sich die Grippe
Eine Grippe äussert sich typischerweise durch plötzlich auftretendes hohes Fieber, Schüttelfrost und Husten. Auch Hals- und Schluckbeschwerden, Kopf- sowie Muskel- und Gelenkschmerzen sind häufig.
Die Erkrankung kann bis zu zwei Wochen dauern und in schweren Fällen zu Komplikationen führen. Zur Prävention empfiehlt das BAG, insbesondere Risikogruppen, eine jährliche Grippeimpfung.
Regelmässiges Händewaschen und das Vermeiden von engem Kontakt zu Erkrankten können das Ansteckungsrisiko ebenfalls reduzieren. Bei einer Erkrankung ist Bettruhe und ausreichende Flüssigkeitszufuhr wichtig für die Genesung.