Ukraine-Krieg: Grossflächiger Raketen-Alarm im ganzen Land
Das Wichtigste in Kürze
- Die Ukraine wurde am Montag Ziel eines grossangelegten Bombardements Russlands.
- Nun herrscht in weiten Teilen des Landes erneut Raketenalarm.
Nachdem am Montag zum ersten Mal seit Monaten wieder Explosionen in der ukrainischen Hauptstadt Kiew registriert wurden, scheint es am Dienstag im gleichen Stil weiterzugehen. Auch heute herrscht praktisch im ganzen Land wieder Raketen-Alarm.
Ukrainische Medien berichten am Dienstag von mehreren Explosionen in der Region Kiew und Odessa. Auch bei Vinnista, Lwiw und Schitomir werden Explosionen gemeldet. Ebenso im Gebiet Chmelnyzkyj.
Saporischschja wurde am Dienstagmorgen ebenfalls erneut bombardiert, wie «Nexta» auf Twitter schreibt. Auch das Gebiet Dnipropetrowsk wurde beschossen. In der ganzen Ukraine wurden Luftalarme ausgelöst. Ukrainische Medien berichteten, es seien 20 Raketen am Dienstagmorgen eingeschlagen.
Wieder Bomben auf Kiew
Russland hatte am Montag mehr als 80 Raketen auf Kiew und andere Städte in der Ukraine gefeuert. Die Angriffe am Montagmorgen töteten mindestens 19 Menschen landesweit, mindestens 97 wurden verletzt, wie das ukrainische Innenministerium mitteilte. Allein in Kiew kamen nach Angaben von Bürgermeister Witali Klitschko fünf Menschen ums Leben, mindestens 52 wurden verletzt. Viele Menschen waren gerade auf dem Weg zur Arbeit.
Kremlchef Wladimir Putin nannte den Angriff eine Reaktion auf die «Terroranschläge» gegen russisches Gebiet. Am Samstag hatte eine Explosion die 19 Kilometer lange Brücke erschüttert, die Russland und die 2014 von Moskau annektierte Schwarzmeer-Halbinsel Krim verbindet. Russland macht den ukrainischen Geheimdienst SBU verantwortlich.
Ukraine-Krieg: Vergeltungsschlag für Brücken-Attentat?
Dieser war mutmasslich Teil eines Vergeltungsschlags infolge der Explosion auf der Krim-Brücke. Wer hierfür wiederum verantwortlich war, darüber scheiden sich die Geister: Während Russland den ukrainischen Geheimdienst beschuldigt, schweigt die Ukraine.
Befürchten Sie eine weitere Eskalation im Ukraine-Krieg?
Andere ziehen in Betracht, dass russische Kriegsgegner für die Sprengung der Brücke verantwortlich waren. Eine andere Erklärung wäre, dass russische Hardliner, die mit dem aus ihrer Sicht zu milden Vorgehen Putins nicht einverstanden sind, für die Explosionen verantwortlich waren.