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Gym-Center verfrachten Training nach draussen

Andrea Schweizer
Andrea Schweizer

Zürich,

Viele Fitnesscenter verlegen das Work-out derzeit nach draussen. Sportfreunde frönen der Outdoor-Schweisstreiberei und trotzen dabei Wind und Wetter.

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Gewichte stemmen im Regen? Sportbegeisterte sagen «Ja, das geht». Outdoor-Trainings feiern Hochkonjunktur. - Pexels

Das Wichtigste in Kürze

  • Immer mehr Fitnesscenter verlegen ihre Work-outs nach draussen.
  • Schweizerinnen und Schweizer freut's. Die Nachfrage für die Outdoor-Trainings ist gross.
  • Einige verfrachten dabei sogar ihre Trainingsgeräte vor die Gym-Tür.

Mitte März und der Winter kehrt zurück. Schnee, Regen oder ein Gemisch der beiden zieht übers Land. Für Sportskanonen und Fitnesscenter kein Grund, aufs tägliche Work-out zu verzichten. Der neuste Trend: Outdoor-Trainings.

Und sie erfreuen sich immer grösserer Beliebtheit. Seit Anfang März dürfen sogar wieder bis zu 15 Personen am Work-out teilnehmen. Fitnesscenter müssen ihre Türen allerdings nach wie vor geschlossen halten. Viele von ihnen werden daher kreativ.

Mit Equipment vor die Tür

Nicht nur Gruppenkurse finden neuerdings auf dem Vorplatz des Gyms statt. Der «Klub der Sportfreunde» in Zürich verfrachtet sogar einige seiner Trainingsgeräte nach draussen.

«Wir bieten aufgrund der neuen, gelockerten Massnahmen auch Outdoor-Training an. Dafür nehmen wir auch diverses Trainingsequipment nach draussen und trainieren vor unserem Gym», erklärt Personalcoach und Kommunikationsverantwortliche Ramona Mathis.

Viel Platz hat es wegen der beschränkten Gruppengrösse allerdings nicht. «Wir bieten die Outdoor-Trainings zurzeit nur für unsere Mitglieder an, da die Plätze sehr beliebt sind», sagt Mathis gegenüber Nau.ch.

Die Anmeldung erfolgt jeweils über die Mitglieder-App des Klubs. So, erklärt Mathis, hätten sie einen Überblick über die Gruppengrösse und können entsprechend planen.

Von Gewichtheben bis Sprinttraining

Auf der Speisekarte beim «Klub der Sportfreunde» stehen Disziplinen wie Olympisches Gewichtheben, HIIT (High Intensity Klassen), Sprinttrainings oder Strong(wo)man Trainings. Natürlich alles unter freiem Himmel. Und meist auch bei Regen oder Schnee.

«Outdoor-Klassen, wo wir unser ganzes Equipment mit nach draussen nehmen, müssen leider abgesagt werden», erklärt Ramona Mathis. Grund dafür sei die Qualitätssicherung und die erhöhte Verletzungsgefahr. Ansonsten gelte: «Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung.»

Outdoor meets Kampfsport

Nicht nur in Zürich lassen sich die Menschen das Schwitzen nicht nehmen. Bei «All In Sport» in Bern gibt es die Outdoor-Trainings schon seit letzten September, erklärt Linda Schlup. Sie ist Mitgründerin des Unternehmens, welches sich auf Personaltraining und Outdoor-Work-outs spezialisiert hat.

«Die Idee gab es schon vorher, da wir oft gefragt wurden, ob wir denn nicht mal ein Training anbieten könnten. Mein Partner Nicolas und ich waren wettkampfmässig im Kampfsport aktiv. So starteten wir dann im September 2020 mit dem ersten Outdoor-Training. Seither wachsen wir stetig», so Schlup.

Sportbegeisterte müssen sich auch in Bern zuerst anmelden. Dies tun sie derzeit noch über den Instagram-Account von «All In Sport». Bald soll dies aber via Website funktionieren. Das Interesse daran sei gross, so Schlup.

«Wegen des Wetters hat bisher tatsächlich noch nie jemand abgesagt – sogar bei Minustemperaturen! Solch eine Motivation von unseren Kunden macht uns überglücklich. Die Trainings sind wirklich ein Gute-Laune-Garant in dieser schwierigen Zeit», sagt Linda Schlup gegenüber Nau.ch.

In Murten wird täglich das Equipment gezügelt

Im «Athletic»-Gym in Murten verfrachteten die Inhaber sogar einiges an Material nach draussen. Auf dem Parkplatz finden sich Hantelbänke, Kabelzüge oder Langhantelstangen.

Für die Trainingsfläche von 160 Quadratmetern ist bisher keine Anmeldung erforderlich, wie CEO Pascal sagt. «Sobald wir an die Kapazitätsgrenzen stossen, schalten wir ein Buchungstool ein.» Die Geräte zügelt das Team vom «Athletic»-Gym jeden Abend wieder nach drinnen.

Gyms zeigen, dass das Coronavirus nicht als Ausrede gilt. Also nichts wie ran an Regenjacke und Laufschuhe – das nächste Outdoor-Work-out ist sicher nicht weit.

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