Hamas

Hamas übergibt drei Geiseln an Rotes Kreuz

Heute hat die Hamas im Süden des Gazastreifens drei Geiseln an Vertreter des Roten Kreuzes übergeben.

Hamas Geiseln Israel
Der Israeli Jarden Bibas, 34, der seit dem 7. Oktober 2023 von der Hamas im Gazastreifen als Geisel gehalten wird, wird von Hamas-Kämpfern eskortiert, bevor er dem Roten Kreuz in Chan Junis im südlichen Gazastreifen übergeben wird, Samstag, 1. Februar 2025. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Ofer Kalderon (54) und Jarden Bibas (35) wurden von der Hamas freigelassen.
  • Eine weitere Geisel wurde am Hafen der Stadt Gaza an das Rote Kreuz übergeben.
  • Im Gegenzug sollen 90 Palästinenser aus israelischen Gefängnissen entlassen werden.

Die Hamas hat im Gazastreifen mit der Freilassung weiterer Geiseln begonnen. In einer Fernseh-Liveübertragung war zu sehen, wie Ofer Kalderon (54) und Jarden Bibas (35) in Chan Junis im Süden des Gazastreifens an Vertreter des Roten Kreuzes übergeben wurde.

Israels Armee teilte mit, das Rote Kreuz habe sie über die Übergabe der zwei Geiseln informiert. Beide sind mittlerweile zurück in Israel.

Zudem wurde eine weitere Geisel am Hafen der Stadt Gaza im Norden des Küstenstreifens an das Rote Kreuz übergeben, wie auf live-Fernsehaufnahmen zu sehen war.

Ob es sich um Keith Siegel (65) handelt, wurde noch nicht bestätigt..

Geiseln Hamas Israel
Der Israeli Ofer Kalderon, der seit dem 7. Oktober 2023 von der Hamas in Gaza als Geisel festgehalten wird, winkt, bevor er von Hamas-Kämpfern in Chan Junis im südlichen Gazastreifen dem Roten Kreuz übergeben wird, Samstag, 1. Februar 2025. - keystone

Die Männer kommen im Rahmen einer Waffenruhe-Vereinbarung zwischen Israel und der islamistischen Hamas frei. Im Gegenzug sollen 90 palästinensische Häftlinge aus israelischen Gefängnissen entlassen werden, darunter neun zu lebenslangen Freiheitsstrafen verurteilte Gefangene. Zudem soll laut israelischen Medienberichten der wichtige Grenzübergang Rafah zwischen Ägypten und Gaza wieder geöffnet werden.

Auf Fernsehaufnahmen war zu sehen, wie Kalderon und Bibas nacheinander auf eine Bühne traten und dort Anwesenden winken mussten. Anders als bei der vergangenen Geisel-Übergabe war dieses Mal keine grosse Menschenmenge vor Ort.

Die vor 484 Tagen entführten Geiseln sollten nach ihrer Freilassung zunächst zu einem israelischen Militärlager im Süden Israels gebracht werden und dort ihre Familien treffen. Anschliessend sollen sie in Krankenhäuser kommen.

Schicksal der Bibas-Familie bewegt die Welt

Die Entführung der Familie Bibas mit ihren zwei kleinen Jungen, einer davon ein Baby, hatte weltweit Entsetzen ausgelöst. Auch die Kinder sowie die Mutter, die neben der israelischen auch die deutsche Staatsbürgerschaft besitzen, sind für die Freilassung in der ersten Phase der Vereinbarung vorgesehen. Nun kommt der Vater vor ihnen frei – obwohl Frauen und Kinder Vorrang bei der Freilassung haben sollen.

Glaubst du, die Waffenruhe zwischen der Hamas und Israel hält an und alle Geiseln kommen frei?

Die Hamas hatte vor langer Zeit mitgeteilt, dass die Frau und die beiden Jungs bei israelischen Bombardements getötet worden seien. Israel bestätigte ihren Tod – anders als in anderen Fällen – nicht. Es gebe aber grosse Sorge um das Schicksal der drei, hiess es von offizieller Seite. Die Welt bangt um das Schicksal der drei.

Noch 79 Geiseln im Gazastreifen

Bei der letzten Geiselfreilassung am Donnerstag hatten sich chaotische Szenen abgespielt. Aufnahmen zeigten, wie etwa eine Deutsch-Israelin von vermummten und bewaffneten Islamisten durch eine drängelnde und schreiende Menschenmenge geführt wurden. Viele Palästinenser versuchten dabei auch, die verängstigt aussehende Frau mit ihren Handys zu fotografieren.

Israel Hamas Geiseln
Die israelische Gefangene Arbel Yehoud, 29, die seit dem 7. Oktober 2023 von der Hamas im Gazastreifen als Geisel gehalten wird, wird von Kämpfern der Hamas und des Islamischen Dschihad eskortiert, als sie dem Roten Kreuz in Khan Younis im südlichen Gazastreifen übergeben wird, 30. Januar 2025. - keystone

Israel drängte nach diesen bedrohlichen Szenen darauf, dass die Staaten, die das Waffenruhe-Abkommen zwischen Israel und der Hamas vermittelt haben, dafür sorgen, dass sich so etwas nicht wiederholt. Die Vermittlerstaaten gaben israelischen Angaben zufolge ihre Zusage für künftig sichere Übergaben der Geiseln.

Nach der Freilassung aller drei Verschleppten werden noch 79 Geiseln im Gazastreifen festgehalten, 35 von ihnen sind israelischen Angaben zufolge tot. Die nächsten Geiseln sollen am kommenden Wochenende freikommen.

Das Abkommen über eine Waffenruhe trat am 19. Januar in Kraft. Es sieht vor, dass in einer ersten Phase innerhalb von sechs Wochen 33 Geiseln im Austausch für 1.904 palästinensische Häftlinge freigelassen werden – 15 Geiseln kamen bereits an den vergangenen beiden Wochenenden sowie am Donnerstag frei. Die Hamas teilte zuletzt mit, dass acht der 33 Geiseln tot seien. Um wen genau es sich dabei handelt, ist unklar.

Terroristen der Hamas und anderer extremistischer Gruppen hatten bei ihrem Überfall auf Israel am 7. Oktober 2023 rund 1200 Menschen getötet und mehr als 250 Israelis als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Der Überfall war der Auslöser des Krieges in dem abgeriegelten Küstengebiet, wo seither laut der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde mehr als 47'400 Menschen getötet wurden. Die Zahl unterscheidet nicht zwischen Zivilisten und Kämpfern.

Kommentare

User #2028 (nicht angemeldet)

Winter und Sommerpneus mag ich NICHT

User #4296 (nicht angemeldet)

Gewisse Sachen sollten komplett und sofort eliminiert werden

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