Stress

Immer mehr Teenagerinnen haben Schul-Stress

Simon Binz
Simon Binz

Zürich,

Eine Befragung der Schulgesundheitsdienste in der Stadt Zürich zeigt, dass Teenagerinnen immer mehr Schul-Stress verspüren.

Schulstress
In der Stadt Zürich verspüren zahlreiche 14-jährige Schülerinnen enormen Schulstress. - Getty

Das Wichtigste in Kürze

  • In Zürcher Schulen wurde eine Befragung zum Wohlergehen der 14-Jährigen durchgeführt
  • Die Resultate zeigen, dass vor allem der Schulstress der Teenagerinnen zugenommen hat.
  • Bei vielen Schülerinnen und Schülern hat ausserdem das Vertrauen in die Lehrer abgenommen.

Vielen 14-Jährigen in der Stadt Zürich geht es grundsätzlich gut. Die kurze Antwort: Im Grossen und Ganzen positiv. Sie pflegen enge Bindungen zu ihren Freunden, ihren Eltern und schätzen ihre Wohnverhältnisse als vorteilhaft ein. Sie sind ausreichend aktiv und konsumieren weniger süchtig machende Substanzen.

Doch es gibt ein Aber: Vielen macht der Schuldruck und das Vertrauen in die Lehrpersonen zu schaffen. Sie sind ausserdem unzufrieden mit sich selbst und allgemein mit dem Leben. Wie die «Zürichsee-Zeitung» berichtet, zeigen dies die umfassenden Resultate der jüngsten Befragung aller 14-jährigen in der Stadt Zürich.

Sind Sie über die Resultate der jüngsten Befragung zum Wohlbefinden der 14-Jährigen in der Stadt Zürich überrascht?

Präsentiert wurde diese von den Schulgesundheitsdiensten am Dienstag. Die Erhebung wurde demnach vergangenes Jahr in allen 117 Regel- sowie Kunst- und Sportklassen der 2. Sekundarstufe zu verschiedenen Themenbereichen durchgeführt.

Druck in der Schule setzt Mädchen besonders zu

Aufhorchen lassen insbesondere die Ergebnisse bei Mädchen. Diese weichen deutlich von denen der drei früheren Befragungen vor 5, 10 beziehungsweise 15 Jahren ab. So ist etwa die Einschätzung der 14-jährigen Mädchen zur momentanen Gefühlslage signifikant anders als etwa vor zehn Jahren.

Über ein Drittel bezeichnet ihre Gefühlslage als mittelmässig oder gar schlecht. 2013 war es lediglich ein Fünftel der Mädchen, die sich nicht gut oder gar nicht gut fühlten. Auch die Knaben fühlen sich zwar schlechter als noch 2002/2003, doch die Werte liegen mit 14 Prozent deutlich tiefer.

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Jugendliche Schüler im Unterricht. (Symbolbild) - dpa

Was Mädchen am meisten stresst, ist der Druck in der Schule. In diesem Bereich hat die Belastung in den letzten Jahren enorm zugenommen. Knapp jede fünfte 14-jährige Schülerin empfindet fühlt sich durch die schulische Arbeit «sehr gestresst». Vor fünf Jahren waren es noch halb so viele.

Wenn man die Mädchen hinzuzählt, die sich «ziemlich gestresst» fühlen, betrifft der Schuldruck mehr als die Hälfte der Mädchen. Bei den Jungen ist der Einfluss der Schule deutlich geringer. Ein Drittel fühlt sich «sehr gestresst» oder «ziemlich gestresst». Die Hälfte von ihnen fühlt sich ein nur ein bisschen gestresst.

Hat das Interesse der Lehrpersonen abgenommen?

Eine wichtige Rolle zum Stress der 14-Jährigen zählt offenbar auch die Einteilung auf der Sekundarstufe. Schülerinnen und Schüler auf dem Sek-A-Niveau empfinden häufiger Stress im Vergleich zu denen auf dem Sek-B-Niveau.

Auch spannend: Für Mädchen nehmen Hausaufgaben und Lernen einen grossen Teil ihres Tages in Anspruch. 40 Prozent der Mädchen geben an, dass sie 2 Stunden oder mehr damit verbringen. Bei den Jungen sind es nur halb so viele Stunden.

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Rund 900 Lehrpersonen erhielten nicht den vollen Lohn. Grund ist eine Software, die bereits Probleme bereitete. (Symbolbild) - keystone

Der verspürte Schuldruck beeinflusst ausserdem das Gefühl der Zugehörigkeit zur Schule und die Beziehung zu Lehrkräften. Nur noch die Hälfte der Mädchen hat «eher» oder «ganz viel» viel Vertrauen in ihre Lehrerinnen und Lehrer.

Vor fünf Jahren empfanden noch zwei Drittel der Mädchen dieses Gefühl. Aus ihrer Perspektive hat das Interesse seitens der Lehrkräfte nachgelassen. Auch bei den Jungen hat die Beziehung zu den Lehrpersonen gelitten, jedoch in deutlich geringerem Masse.

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Kommentare

User #6366 (nicht angemeldet)

Vielleicht sollten Eltern es mal mit Unterstützung ihrer Sprösslinge probieren, anstatt dem Geld hinterher zu rennen, damit man 3mal im Jahr in die Ferien kann. Weniger Fremdbetreuung und daneben weniger Verplanung der Freizeit bis nichts mehr übrig ist. Schule, Ballett, Fussball, Instrument lernen, die Liste ist endlos. Nur, um sich nicht mit dem eigenen Nachwuchs geschäftigen zu müssen.

User #643 (nicht angemeldet)

Es ist geradezu unheimlich, was für Schaeden Corona angerichtet hat! Und viele Schaeden sind noch nicht ... sichtbar!! Nur ...was die Politik da angerichtet hat, wird erst in zig Jahren geklärt werden .. wenn ueberhaupt!! Eine Aufarbeitung wird doch von der Politik ebenfalls verhindert!!

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