Israel-Krieg: Bern erlaubt Palästina-Demo – Verbot in Zürich & Basel
Pro-Palästina-Kundgebungen zum Israel-Krieg durften in Zürich und Basel nicht stattfinden. Bern lässt eine für Samstag geplante Demonstration hingegen zu.
Das Wichtigste in Kürze
- Heute Nachmittag findet auf der Berner Schützenmatte eine Pro-Palästina-Demo statt.
- Nach mehreren abgesagten Kundgebungen in der Schweiz hat diese eine Bewilligung.
- Von einem radikalen Hintergrund der Organisatoren geht der Sicherheitsdirektor nicht aus.
In Bern findet am Samstagnachmittag eine propalästinensische Kundgebung unter dem Motto «Solidarität mit Palästina» statt. Die Demonstration auf der Schützenmatte wurde von der Stadt bewilligt.
Noch am Freitag wurde in Bern hingegen eine stille Mahnwache «für einen gerechten Frieden in Israel/Palästina» abgesagt. Diese findet seit 25 Jahren einmal im Monat statt. Der Grund für das Verbot waren Sicherheitsbedenken.
Israel-Krieg sorgt für Sicherheitsbedenken
Ähnliche Absagen gab es auch in Basel und Zürich. Die Basler Polizei verbot am Freitagmorgen gar Kundgebungen, die zuvor bewilligt worden waren.
Eine Pro-Israel-Mahnwache am Nachmittag und eine nur Stunden später geplante Pro-Palästina-Kundgebung kamen so nicht zustande. Der Grund waren auch hier Sicherheitsbedenken, nachdem die Hamas im Israel-Krieg international zu Gewalt an Juden aufgerufen hatte.
Auch in Zürich durfte eine monatliche Mahnwache für «gerechten Frieden für Israel und Palästina» nicht durchgeführt werden. In der Limmatstadt hatten die Universität Zürich und ETH schon am Donnerstagabend eine Pro-Palästina-Kundgebung verboten. Beide Hochschulen sahen in Plakaten einen Aufruf zu Gewalt.
Organisatorin: «Werden friedlich demonstrieren»
Bei der bewilligten Pro-Palästina-Demo in Bern scheint man sich aber nun sicherer zu sein. Wie die «Berner Zeitung» berichtet, gibt es gemäss Sicherheitsdirektor Reto Nause keine Hinweise auf einen radikalen Hintergrund der Organisatoren.
«Wir werden friedlich demonstrieren, dafür setzte ich mich ein», sagt Rima Faragalla gegenüber der Zeitung. Die erst 19-Jährige ist eine der Organisatorinnen der Kundgebung am Samstag – und erzählt vom Leid von Familienangehörigen im Gazastreifen.
Bereits drei ihrer Cousins seien im Israel-Krieg durch Bombardierungen getötet worden – einer im Alter von neun Jahren.
Faragalla betont, dass Frieden der einzige Weg sei. Die Terrorangriffe der Hamas verurteile sie «zu hundert Prozent». Es müsse aber auch auf die Situation der palästinensischen Zivilbevölkerung aufmerksam gemacht werden.
«Hier in der Schweiz kennt praktisch jede Person mit palästinensischen Wurzeln jemanden, der Angehörige in Gaza verloren hat.»
Der «BZ» zufolge denkt in der Palästina-Community aber nicht jede und jeder gleich. Nicht alle würden in den Attacken und Gräueltaten der Hamas Terrorangriffe sehen, die sich durch nichts rechtfertigen lassen. Zudem sei das Projizieren der Israel-Fahne auf den Zytglogge bei hiesigen Palästinenserinnen und Palästinensern nicht gut angekommen.