«Leere Schaufenster an der Bahnhofstrasse sind eine Katastrophe»
Jelmoli hat nach über 125 Jahren seine Türen geschlossen. Auch sonst sind viele Schaufenster an der Zürcher Bahnhofstrasse leer – zum Erstaunen vieler.

Das Wichtigste in Kürze
- Nach der Schliessung des Jelmoli sind an der Bahnhofstrasse immer mehr Schaufenster leer.
- «Eine Katastrophe», findet ein Zürcher, der täglich an der Bahnhofstrasse unterwegs ist.
Wer aktuell in Zürich der Bahnhofstrasse entlang läuft, sieht vor allem eines: viele leere Schaufenster. Zuletzt schlossen gleich mehrere prominente Geschäfte.
Ralf K.*, der bei einer Versicherung am Zürcher Paradeplatz arbeitet und daher täglich vor Ort ist, sagt zu Nau.ch: «Was ist bloss mit der stolzen Bahnhofstrasse passiert? Bei so vielen leeren Schaufenstern fühlt man sich wie in der Provinz. Es ist eine Katastrophe!»
Der Reihe nach: Im vergangenen Jahr verkündet der Modekonzern Esprit die Schliessung sämtlicher Läden in der Schweiz. Davon ist auch die Filiale an der Bahnhofstrasse betroffen.
Das bekannte Kaufhaus Grieder macht 2024 nach über 100 Jahren am gleichen Standort ebenfalls dicht.
Und am letzten Freitag geht auch Jelmoli an der Bahnhofstrasse zu – nach über 125 Jahren.
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Das sorgt für viele Emotionen. «Ein Trauerspiel» sei die Schliessung, meint Heinz zu Nau.ch. «100 Jahre Geschichte, einfach tot. Das macht mich sprachlos.» Jelmoli sei nicht ersetzbar.
Marisa trauert der Erinnerung an frühere Zeiten nach: «Es war immer sehr schön im Jelmoli. Es ist einfach sehr schade.» Das Traditionshaus sei «ein Stück Zürich» gewesen – das geht nun verloren.
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Ein kleiner Trost: Grieder verschwindet nicht ganz von der Bahnhofstrasse. Das Geschäft ist neu an der Bahnhofstrasse 3 zu finden. Dies unter dem Namen «Bongénie».
Am früheren Grieder-Standort hat sich noch kaum etwas getan, wie aktuelle Bilder von Nau.ch zeigen. Die Rollläden sind unten, die Schaufenster leer oder mit Gerümpel überstellt.
Der Name Jelmoli dagegen ist seit Freitag von der Bahnhofstrasse verschwunden. Bis 2027 wird Manor in den Glaspalast einziehen und dort eine Fläche von 13'000 Quadratmetern auf drei Etagen beziehen. Auf der Dachterrasse ist die Eröffnung eines Restaurants geplant.
Mit dem Einzug von Manor ist die Hälfte des «neuen» Jelmoli-Hauses vermietet. Die restliche Fläche wird für Büroflächen in den oberen Etagen sowie ein Gastronomie- und Freizeitangebot genutzt.
*Name geändert