Jelmoli verlangt für 500 Gramm Erdbeeren fast 16 Stutz!
Bei Jelmoli kann man auch im Spätherbst Erdbeeren kaufen. Dafür muss man aber tief in die Tasche greifen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Erdbeer-Saison ist seit Ende September vorbei.
- Kaufen kann man die süssen Beeren immer noch. Bei Jelmoli zu einem hohen Preis.
- Gemäss dem Warenhaus verkaufen sich die Erdbeeren trotzdem «sehr gut».
Die Erdbeeren-Saison ist seit Ende September vorbei. Wer trotzdem Lust auf die süssen Beeren verspürt, kann sich im Jelmoli in Zürich eindecken. Allerdings zu einem ambitionierten Preis.
Eine Schale mit Erdbeeren, also rund 500 Gramm, kosten beim Zürcher Traditionshaus satte 15.90 Franken. Zum Vergleich: Bestellt man seine Erdbeeren online bei der Migros, zahlt man für die gleiche Menge nur 5.80 Franken.
Transport- oder Herstellungskosten können die Preisdifferenz nicht begründen. Bei beiden Anbietern kommen die Erdbeeren aus Holland. Weshalb also zahlt man bei Jelmoli den dreifachen Preis?
Jelmoli begründet den Preis mit der üblichen Margen-Gestaltung beim Food-Sortiment. «Der Einkaufspreis für dieses Premiumprodukt ist in dieser Jahreszeit entsprechend höher», sagt eine Sprecherin. Daher falle auch der Verkaufspreis höher aus.
Die Erdbeeren aus Holland verkaufen sich gemäss der Sprecherin «sehr gut». Auch habe es bislang keine Reklamationen der Kundschaft wegen des ungewöhnlich hohen Preises gegeben. Auch nicht nach dem ersten Artikel zur Thematik auf dem Portal «Inside Paradeplatz».
Konsumpsychologe ist geschockt
Weniger Verständnis für den Preis hat Konsumpsychologe Christian Fichter. Er analysiert: «Dekadent ist geil.» Es gehe hier offensichtlich darum, die Zahlungsbereitschaft vermögender Kunden abzuschöpfen.
«Werden diese Erdbeeren etwa einzeln von Hand gepflückt, mit Wacholdersirup beträufelt und bei Mondlicht mit Gold überzogen? Eben», sagt Fichter.
Einen höheren Preis könne man für Erdbeeren verlangen, wenn sie biologisch angebaut seien, so Fichter. «Oder deutlich bessere Sensorik-Eigenschaften haben. Aber auch dann kaum 15.90 Franken für 500 Gramm.»
Jelmoli schliesst bald die Türen
Bei Jelmoli kann man sich noch bis Ende Februar 2025 mit Lebensmitteln und anderen Waren eindecken. Danach schliesst das Traditionshaus seine Türen.
Drei Stockwerke im Jelmoli-Haus wurden langfristig von der Warenhaus-Gruppe Manor gemietet. Diese wird darin auf drei Stockwerken ihren Flagship-Store in der Zürcher Innenstadt errichten.
Die übrigen 20'000 Quadratmeter in den oberen Stockwerken sollen zu Büroflächen werden, die mit einem Gastronomie- und Freizeitangebot ergänzt werden.
Teure Erdbeere sucht man dort dann wohl vergebens.