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Jetzt verlangt die Jucker Farm bis zu 15 Franken Eintritt

Rosa Schmitz
Rosa Schmitz

Wetzikon,

Der Ansturm auf die Kürbisausstellung der Jucker Farm im Seegräben ZH ist ausser Kontrolle geraten. Neue Massnahmen sollen die Gemeinde entlasten.

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Jetzt verlangt die Jucker Farm für ihre Kürbisausstellung bis zu 15 Franken Eintritt. - Jucker Farm

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Jucker Farm in Seegräben ist eines der beliebtesten Ausflugsziele im Kanton Zürich.
  • Vor allem wegen der Kürbisausstellung. Ab diesem Jahr kostet der Besuch aber.
  • Grund dafür sind zu viele Leute, erklären Hof und Gemeinde.

Die Jucker Farm in Seegräben ist weit über das Zürcher Oberland hinaus bekannt. Ihre Kürbisausstellung zieht von September bis Oktober jedes Jahr Menschen aus der ganzen Schweiz an. Sogar Superstars wie Adele, Roger Federer und Schlagerstar Helene Fischer waren schon hier. Das perfekte Ausflugsziel für alle Herbstliebhaber.

Doch die Popularität des Hofs hat ihren Preis.

Denn die Kürbisausstellung findet heuer verkürzt statt. Nur noch vier statt acht Wochen. Und: Neu müssen Besuchende zehn bis 15 Franken Eintritt bezahlen. «Overtourism», sagt Mediensprecherin Nadine Gloor zu den Gründen. «Wir – und das Dorf – werden seit Jahren immer mehr überrannt.»

Die Kunstwerke der Jucker Farm ziehen jedes Jahr viele Besucher an. - Jucker Farm

Der Ansturm auf die Ausstellung führt seit geraumer Zeit zu Diskussionen innerhalb der Gemeinde. Weshalb über die Jahre bereits einige Massnahmen zur Lenkung des Ausflugverkehrs eingeführt wurden.

Zuerst wurde das Wildparkieren in der Gemeinde verboten. Später wurden Zufahrtsbeschränkungen ins Dorf festgelegt und ein Parkleitsystem eingeführt. Auch wurde eine Busverbindung zwischen Uster und Seegräben geschaffen – und eine Fusswegverbindung zwischen dem Parkplatz und der Jucker Farm.

Siehst du an deinem Wohnort oft Touristen?

Dies brachte Verbesserungen. Aber: «Das Dorf verfügt nicht über die Infrastruktur, um die stetig steigende Zahl an Besuchern zu bewältigen. Ihnen stehen hier gerade mal 100 Parkplätze zur Verfügung – das reicht einfach nicht», sagt Gloor.

Weiter konnte die Jucker Farm nicht mehr die angestrebte Qualität anbieten. 2023 wurde somit klar, dass es so nicht weitergehen kann. «Wir wollen ja, dass es der Gemeinde gut geht», so Gloor weiter. «Es herrscht kein Krieg mit ihr – ganz im Gegenteil.»

«Seegräben ist kein ‹Disneyland›»

Gemeindeschreiber Mark Thalmann bekräftigt: «Dass eine Änderung nötig sein würde, war allen Beteiligten klar. Seegräben ist kein ‹Disneyland›.»

Für das Dorf sei die Herbstsaison immer eine Belastung. Insbesondere für die unmittelbaren Anwohnenden der Jucker Farm.

«Natürlich ist ein solcher Prozess immer von Kompromissen geprägt», so Thalmann weiter. Die Gemeinde stehe dabei zwischen den Anspruchsgruppen mit unterschiedlichen Zielvorstellungen. «Dabei bewegt sie sich in einem rechtlichen Korsett», sagt Thalmann.

Die neuen Regelungen würden auf einer intensiven Zusammenarbeit zwischen dem Hof und der Gemeinde basieren. «In welcher die Vorstellungen und Ansprüche abgeglichen wurden», so Thalmann.

Es herrscht aber eine gewisse Anspannung, ob der Eintrittspreis die gewünschte Entspannung bringt oder nicht. «Das wird sich im Verlauf der anstehenden Saison zeigen. Und daraus werden dann die weiteren Schritte und Anpassungen abgeleitet», sagt Thalmann.

Ein Stopp der Ausstellung wäre aus Sicht der Gemeinde aber «unverhältnismässig» – und «schwer durchsetzbar». Thalmann führt aus: «Es ist auch nicht im Sinn des Gemeinderats, die Ausstellung zu verhindern. Aber die Rahmenbedingungen sind zu schärfen.»

Austausch zwischen Hof und Gemeinde gut

Dem widerspricht die Jucker Farm nicht. Der Austausch mit Seegräben sei immer gut verlaufen. Als Dankeschön können Anwohner die Kürbisausstellung sogar kostenlos besuchen. Auch kaufen sie im Hofladen günstiger ein und kriegen im Restaurant einen Rabatt.

Für alle anderen sind die Tickets am günstigsten online für zehn Franken zu kriegen. «Diese Buchungen helfen uns nämlich, uns einen Überblick zu verschaffen», erklärt Gloor. An der Tageskasse kosten sie unter der Woche zwölf und am Wochenende 15 Franken.

Wobei die Preise ursprünglich sogar bei 15 und 20 Franken lagen.

Bist du Herbstliebhaber?

«Dies erzeugte einige Gegenreaktionen. Auch weil die Medien es hochspielten», sagt Gloor. Die Pläne hatte er Anfang Januar bekannt gemacht. Es habe sich um einen absoluten Maximalpreis gehandelt. «Aber wir wollten den Aufschrei nicht ignorieren und haben uns angepasst.»

Dabei deckt der Eintritt die höheren Kosten und verringert die Umsatzeinbussen, die durch die Limitierungen entstehen. «Es geht uns nicht darum, einen möglichst grossen Gewinn zu erwirtschaften», erklärt Gloor. «Aber wir sind ein Unternehmen – und wir müssen die Gewinnschwelle erreichen.»

Wird eine «spannende Saison»

Ob die neuen Massnahmen der richtige Schritt sind, wird sich erst zeigen. «Es wird auf jeden Fall eine spannende Saison», sagt Gloor. Das Team sei positiv gestimmt. Der Vorverkauf laufe gut.

Unklar ist, welche Auswirkungen die Änderungen auf die anderen Standorte der Jucker Farm haben werden. «Es könnte natürlich sein, dass jetzt alle auf den Bächlihof in Jona ausweichen … Und dann dort Probleme entstehen», sagt Gloor. Auch hier fehlen bereits zunehmend die Parkplätze.

Kommentare

User #2492 (nicht angemeldet)

Die ich rief, die Geister Werd' ich nun nicht los (Johann Wolfgang Goethe)

User #5581 (nicht angemeldet)

Es gibt viele in der Schweiz wohnhafte die nicht Arbeiten und Zeit haben und aus Langeweile überall hingehen wo im Internet Werbung gemacht wird.

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Schafe auf der Juckerfarm.
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