Jüdische Studenten fühlen sich an ETH Lausanne eingeschüchtert
Die Hochschule in Lausanne hat ein Schreiben von jüdischen und israelischen Studenten erhalten. In diesem wird ein Klima der Einschüchterung angeprangert.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Hochschule in Lausanne hat ein Schreiben von jüdischen Studenten erhalten.
- Darin wird ein Klima der Einschüchterung angeprangert.
- Es gebe aggressive Studenten und aktivistische Professoren, die Pro-Palästina seien.
Die Eidgenössische Technische Hochschule Lausanne (EPFL) hat letzte Woche einen von 80 Personen unterzeichneten Brief zum Thema Nahostkonflikt erhalten. Darin wird ein Klima der Einschüchterung gegenüber jüdischen und israelischen Studierenden und Angestellten angeprangert.
Das 30-seitige Schreiben mit dem Titel «Potenzieller Extremismus und tendenziöse Lehre» wurde der Direktion der EPFL übergeben. Die sagte deren Sprecherin, Corinne Feuz, am Sonntag zu Keystone-SDA. Sie bestätigte damit eine Meldung der Zeitung «Le Matin Dimanche».
Aggressive Studenten und aktivistische Professoren
Die Direktion der EPFL analysiere den Brief und werde in Kürze darauf antworten. Unter den Unterzeichnenden seien Angestellte und Studenten der Universität und viele Externe, aber keine Professoren, sagte sie weiter.
Laut der Zeitung prangert die Botschaft die Anwesenheit von aggressiven Studenten an. Es soll aktivistischen Professoren geben, die sich mit diesen Handlungen solidarisieren. Weiter gebe es Referenten, die eine einseitige Sicht des Nahostkonflikts verbreiten.
Aufkleber und Flugblätter für die Befreiung Palästinas blühten ebenso wie Slogans, die die Existenz Israels infrage stellten.
Die Unterzeichnenden kommen zum Schluss: Die sogenannten propalästinensischen Organisationen, die derzeit auf dem Campus der EPFL agieren, sind nicht propalästinensisch, sondern vielmehr antiisraelisch sind.
«Stimmung derzeit eher ruhig»
Laut Feuz ist «die Stimmung derzeit eher ruhig». Die EPFL bestätigt aber, dass es einige Vorfälle gegeben habe, man bleibe aufmerksam. So tauchten regelmässig Aufkleber auf, die jedoch systematisch entfernt würden.
Im gleichen Zusammenhang hat die benachbarte Universität Lausanne vor einigen Tagen eine Klage wegen Sachbeschädigung und Denunziation eingereicht. Dies nachdem ihre Studenten im Mai pro-palästinensische Aktionen durchgeführt hatten.