Kantone müssen laut Studie ohne SNB-Milliarden auskommen
Die Kantone sollten in diesem Jahr keinen Geldsegen der Schweizerische Nationalbank (SNB) erwarten. Zu diesem Schluss kommen die Ökonomen der UBS.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein Grund für diese Prognose ist zum einen der Halbjahresverlust von 95 Milliarden Franken, welche die SNB erlitten hat.
Zum anderen deute die Entwicklung an den Finanzmärkten nicht darauf hin, dass dieses Lücke bis Ende Jahr geschlossen werden könne, heisst es in der am Mittwoch veröffentlichten Studie.
So dürfte das SNB-Portfolio alleine zwischen Ende Juni und Mitte September rund 50 Milliarden Franken an Wert verloren haben, schätzen die Ökonomen der Grossbank. Zudem werde der letzte Woche angekündigte Zinsanstieg wahrscheinlich zu einem deutlichen Verlust auf den Anleihen im Portfolio führen. Und auch die in den nächsten Monaten erwartete Aufwertung des Frankens gegenüber dem Euro werde den Verlust signifikant erhöhen.
Dies spreche dafür, dass es in Sachen SNB-Ausschüttung zu einer Nullrunde komme - notabene erst zum dritten Mal in den letzten dreissig Jahren. Damit sich noch etwas daran ändere, bräuchte es laut der Studie eine deutliche Erholung der Aktienmärkte und eine Abwertung des Frankens. Dies sei aber aktuell ein unwahrscheinliches Szenario.
Langfristig seien Ausschüttungen aber wieder möglich, so die UBS-Ökonomen. Allerdings dürften Maximalausschüttungen von 6 Milliarden wohl auch in Zukunft nicht an der Tagesordnung sein, lautet die Prognose. Ein Grund dafür ein geschmälerte Gewinnpotenzial infolge einer erwarteten Aufwertung des Frankens gegenüber dem US-Dollar.
«Das sollten die Kantone in ihren künftigen Budgets berücksichtigen», lautet die Empfehlung der Bank. Denn der SNB-Anteil an den Einnahmen machte in den letzten Jahren in einigen Kantonen bis zu 6 Prozent des Gesamtertrages aus.