Kassensturz

Kassensturz: Konfrontation mit Ueli Schmezer eskaliert

Simon Binz
Simon Binz

Zürich,

Die SRF-Sendung «Kassensturz» ist für seinen Anwalts-Journalismus bekannt. Ein Firmenchef wollte sich von Moderator Ueli Schmezer aber nicht anklagen lassen.

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«Kassensturz»-Moderator Ueli Schmezer und Beat Mörker, Chef der Firmen Schulmaterial- und Lehrmittelverband, kriegen sich in die Haare. - SRF

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Konfrontations-Interview in der SRF-Sendung «Kassensturz» gerät ausser Kontrolle.
  • Moderator Ueli Schmezer streitet sich 14 Minuten lang mit einem Firmenchef.
  • Dieser ging über weite Strecken nicht auf die Fragen von Schmezer ein.

Firmen namens Schulmaterial- oder Lehrmittelverband sollen nachgefüllte Toner-Kartuschen als «Original-Schullinie» verkauft haben. Dieser Vorwurf war am Dienstagabend das grosse Thema im «Kassensturz».

Bei der SRF-Sendung hatten sich nämlich zwei Kundinnen gemeldet, die sich von den Firmen «über den Tisch gezogen» fühlen. Ehemalige Mitarbeiter bestätigten: «Die Kunden werden in die Irre geführt».

Hinter den betroffenen Firmen steht Beat Mörker. Dieser bestreitet in einem Konfrontations-Interview mit «Kassensturz»-Moderator Ueli Schmezer jegliche Vorwürfe.

Kassensturz Ueli Schmezer
Der Kassensturz mit Ueli Schmezer hat zwei Firmen namens Schulmaterial- und Lehrmittelverband unter die Lupe genommen, die nachgefüllte Toner-Kartuschen als «Original-Schullinie» verkaufen sollen. - Screenshot/SRF

Der Firmenchef sagt etwa, dass sich einer der Fälle «schon längst» erledigt habe und der andere über ein Jahr alt sei. Weiter behauptet er, dass die vom «Kassensturz» zitierten ehemaligen Mitarbeiter bei ihrer «fristlosen Kündigung» gedroht hätten, «mit Falschaussagen zum Kassensturz zu gehen».

Die SRF-Sendung merkt deshalb zum Bericht an, dass einer der Fälle sich während der Recherche erledigte. Der zweite Fall vom Januar 2019 sei jedoch bis heute nicht gelöst.

Weiter würden sich die «glaubwürdigen Schilderungen von mehreren ehemaligen Mitarbeitenden» mit den Erfahrungen der zwei Kundinnen decken.

Konfrontations-Interview eskaliert

Laut SRF sollte das Gespräch mit Mörker maximal sechs Minuten dauern. Doch dieser ging über weite Strecken nicht auf die Fragen von Ueli Schmezer ein, weshalb letztlich 14 Minuten zusammenkamen.

Während des Interviews muss der Kassensturz-Moderator dabei mehrere Male die gleiche Frage stellen. Nämlich, ob Mörker bereit sei, überhaupt Fragen zu beantworten. Dieser nickt daraufhin jeweils, weicht dann aber aus, stellt eine Gegenfrage oder spricht über etwas anderes.

Moderator Schmezer der Verzweiflung nahe, verwirft mehrere Male die Hände, oder sagt in scharfem Ton: «Jetzt hören sie mal zu!» Einmal entfährt ihm der Kommentar: «Mit ihnen kann man kein Interview führen.»

Kassensturz SRF Ueli Schmezer
Kassensturz-Moderator Ueli Schmezer ist der Verzweiflung nahe. - Screenshot/SRF

Wer sich den Ausschnitt am Anfang dieses Textes ansieht, erhält einen kurzen Einblick in das ausser Kontrolle geratene Gespräch. Alleine bei der Diskussion um die Firmennamen kriegen sich die beiden in die Haare.

Schmezer: «Sind sie ein Verband?», Mörker: «Wir heissen so!», Schmezer: «Den Namen haben sie erfunden, weil er sich gut anhört. Ein Verband ist eine Vereinigung von Personen, sie sind ein Unternehmen.»

Mörker daraufhin: «Ist der Name geschützt Herr Schmezer?» Schmezer verzweifelt: «Jetzt stellen sie wieder eine Frage!»

Ging der Kassensturz zu weit?

Auch die Twitter-Gemeinde zeigt sich überrascht über das ausser Kontrolle geratene Gespräch. Die Meinungen sind geteilt. @limbicode stellt sich beispielsweise auf die Seite von SRF.

@my_live_8 zeigt sich hingegen «schockiert» und ist der Meinung, der Kassensturz sei «zu hart ins Gericht gegangen».

Kassensturz Twitter Ueli Schmezer
Twitter-User @my_live_8 kritisiert den Kassensturz und Moderator Ueli Schmezer. - Twitter

In einem zweiten Tweet an SRF und Ueli Schmezer fordert der Twitter-User sogar eine Richtigstellung.

Ueli Schmezer Kassensturz Twitter
Im zweiten Tweet bezeichnet @my_live_8 die Berichterstattung als «viel zu einseitig». - Twitter

Und @mwb1311 fasst zusammen:

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