Stadt Zürich

Klima-Aktivisten verlangsamen Verkehr in Zürich

Kaspar Schwarzenbach
Kaspar Schwarzenbach

Zürich,

«Renovate Switzerland» hat mit einem Protest in Zürich Aufsehen erregt: Die Klimaaktivisten marschierten durch die Innenstadt – «langsam, wie die Klimapolitik.»

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Die Regierung müsse die Klimakrise ernst nehmen, fordern acht Aktivisten bei einem «Slow March» in Zürich. - X / @Renovate_CH

Das Wichtigste in Kürze

  • «Renovate Switzerland» meldet sich in Zürich zurück – diesmal mit einem langsamen Marsch.
  • Die Aktivisten marschierten durch die Stadt, um auf den «Klimanotstand» hinzuweisen.
  • Cécile (28) ist überzeugt: «Ich konnte nicht länger tatenlos zuschauen! Handeln auch sie!»

Bereits vergangene Woche hatten mehrere Protestaktionen von «Renovate Switzerland» für rote Köpfe gesorgt. Mit einem langsamen Marsch hatten sich die radikalen Klimaaktivisten für einmal nicht am Asphalt festgeklebt: Statt den Verkehr gänzlich lahm zu legen, zielt der «Slow March» darauf ab, den Verkehrsfluss «nur» zu behindern.

Heute hatten die Klimaaktivisten erneut zum langsamen Marschieren aufgerufen – dieses Mal in Zürich. Gemäss einer Medienmitteilung forderten die Aktivisten und Aktivistinnen damit, dass die Regierung den «Klimanotstand» ernst nehme: «Wir laufen in Zürich so langsam, wie die Schweizer Regierung in der Klimapolitik handelt!»

Die Demonstration begann um 14:05 Uhr vor dem Zürcher Kunsthaus. Danach bewegten sich die Aktivisten mit einer Geschwindigkeit von einem Kilometer pro Stunde in Richtung Uraniastrasse im Zentrum von Zürich. Man habe die Polizei vorab über die Aktion in Kenntnis gesetzt. Es wäre bereits die zweite Aktion innerhalb von zehn Tagen – die erste sei jedoch «von den Behörden verhindert» worden.

«Konnte nicht länger tatenlos zuschauen!»

Im Video erklärt Aktivistin Cécile (28), weshalb sie heute durch Zürich marschiert – langsam marschiert: «Ich konnte nicht länger tatenlos zuschauen: Angesichts Tausender von Menschen, die heute wegen der Klimakatastrophe in der ganzen Welt und in der Schweiz sterben und leiden.»

Renovate Slow March Zürich
Aktivistin Cécile (28) ist überzeugt, dass schon heute «tausende Menschen in der ganzen Welt und in der Schweiz» wegen der «Klimakatastrophe» sterben und leiden müssten. - Screenshot X

Die Inaktivität der Regierung sei mit einem Verbrechen gleichzusetzen, erklärt die Aktivistin weiter. Wer den Kampf gegen den Klimawandel nicht unterstütze, mache sich deshalb der Komplizenschaft strafbar – «handeln Sie jetzt!»

Weitere Aktionen im ganzen Land?

Auf Anfrage hatten die Aktivisten bereits letzte Woche mitgeteilt, dass weitere gewaltfreie Aktionen im ganzen Land geplant seien: Augenscheinlich hat «Renovate Switzerland» diese Drohung heute in die Tat umgesetzt.

Glauben Sie, dass das langsames Marschieren zielführender ist, als Klebeaktionen?

Scheinbar sorgte diese Aktion für vergleichsweise kleine Verkehrsbehinderungen: Wie die Stadtpolizei Zürich auf Anfrage erklärt, habe sich der Anlass nach kaum einer Stunde bereits wieder aufgelöst. Ob «Renovate Switzerland» damit mehr Anklang findet, als mit dem herkömmlichen «Kleben», wird die Stimmbevölkerung am 22. Oktober an der Urne entscheiden.

Kommentare

User #3556 (nicht angemeldet)

Schulstreik ja. Sich auf der Strasse fest kleben oder langsamer Protestmarsch nein.

User #4204 (nicht angemeldet)

Finde ich auch und zwar Stören des Verkehrs 5 Jahre, Festkleben 10 Jahre, Verunstaltung von Denkmälern und Sachbeschädigung 15 Jahre

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