Klima-Ranking: Schweiz schafft es schon wieder nicht in die Top 20

Redaktion
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Bern,

Im Ländervergleich in puncto Klima-Schutz schafft es die Schweiz auf den 22. Platz und damit zum wiederholten Male nicht in die Top 20.

Treibhausgas-Emissionen
In Sachen Reduzierung der Treibhausgasemissionen hinkt die Schweiz im Ländervergleich hinterher. - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Schweiz schafft es im Klimaschutz-Index erneut nicht in die Top 20.
  • Greenpeace macht hierfür die Politik und den Bund verantwortlich.

Der Climate Change Performance Index (CCPI) 2024 steht fest: Die Schweiz belegt den 22. Platz und schafft es damit erneut nicht in die Top 20. Unter anderem Deutschland und sogar Marokko, die Philippinen und Indien sind besser gestellt.

Keine der untersuchten Staaten erfüllten die Kriterien für die Plätze eins bis drei. Daher bleiben diese in diesem Ranking leer. Auf Platz vier liegt Dänemark, dicht gefolgt von Schweden und Chile.

Der Klimaschutz-Index umfasst eine Rangliste von 63 Ländern, die zusammen für mehr als 90 Prozent der weltweiten Treibhausgasemissionen verantwortlich sind.

Sollte die Schweiz mehr für den Klimaschutz tun?

Für Georg Klingler, Klima- und Energieexperte bei Greenpeace Schweiz, ist klar: «Nach dieser erneuten schlechten Platzierung der Schweiz muss die Politik aus dem Tiefschlaf erwachen.»

Der Klimaschutz-Ländervergleich mache deutlich, dass die bisherigen Anstrengungen nicht ausreichen. «In Klimafragen gehören wir zu den Schlusslichtern». Das deutliche Ja zum Klimaschutz-Gesetz im Juni zeige, dass sich die Bevölkerung eine «ehrgeizige Politik wünscht».

Das Eidgenössische Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) hat entschieden, die Umsetzung dieses Gesetzes zu verzögern. Aus Sicht von Klingler «völlig unverständlich».

Greenpeace Schweiz: Schweiz mitverantwortlich für Erderwärmung

Um den Rückstand aufzuholen, müsse der Bund aufhören, mit «CO2-Kompensation und buchhalterischen Tricks seine Klimabemühungen zu beschönigen.» Die Schweiz müsse ihre Emissionen im Inland bis 2030 um mindestens 60 Prozent senken. Aktuell seien lediglich 34 Prozent geplant.

Der Klima-Schutzexperte appelliert: «Als reiches Land, das in seiner Geschichte besonders von fossilen Brennstoffen profitieren konnte, hat die Schweiz die Verantwortung, eine ehrgeizige Klimapolitik zu betreiben. Sie muss rasch ihre Treibhausgasemissionen reduzieren und die Lücke schliessen zwischen ihrem derzeitigen Klimaschutzpfad und dem Ziel einer auf 1,5 Grad begrenzten globalen Erwärmung.»

Würden alle Länder so handeln wie die Schweiz, hätte dies eine globale Erwärmung von zwei bis drei Grad zur Folge. «Das würde das Überleben eines Grossteils der Menschheit gefährden.»

Kommentare

User #3262 (nicht angemeldet)

Am meisten Dreck produzieren jetzt Russland und /Ukraine. Wer zahlt jetzt dort?

User #1606 (nicht angemeldet)

Wer's glaubt. Wir haben viele Staudämme und Flusskraftweke. Das Problem ist, dass wir zu viele sind in diesem kleinen Land. Alles ist zubetoniert. 5,5 Millionen sind genug.

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