Heute Freitag kommt es weltweit zu Klimademonstrationen, auch in der Schweiz. Die Bewegung protestiert hierzulande gegen die Reservekraftwerke.
Rund 50 Klimastreikende demonstrierten im Oktober letzten Jahres gegen das Reservekraftwerk in Birr AG. (Archivbild)
Rund 50 Klimastreikende demonstrierten im Oktober letzten Jahres gegen das Reservekraftwerk in Birr AG. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/URS FLUEELER

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Klimastreik protestiert heute Freitag gegen Reservekraftwerke.
  • Die Bewegung kritisiert den fossilen Ausbau, es sei ein «Schlag ins Gesicht».
  • Weltweit kommt es zu Protesten, in der Schweiz in acht Städten.
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Die Umweltbewegung Klimastreik hat für (heute) Freitag in acht Schweizer Städten zu Demonstrationen gegen die geplanten oder sich bereits im Bau befindenden Reservekraftwerke aufgerufen. Angesichts der Klimakrise sei dieser fossile Ausbau desaströs.

Die Umweltbewegung verlangt ein Moratorium auf den Bau und den Betrieb von fossilen Kraftwerken. Stattdessen soll vermehrt Strom gespart werden, sagten Vertreterinnen und Vertreter der Bewegung vor den Medien in Bern.

Dies soll durch eine progressive Bepreisung von Strom erreicht werden. Privatpersonen sollen eine bestimmte Menge an Strom gratis beziehen können. Strom über diesem Mindestmass soll stark verteuert werden. «So bezahlt man schlussendlich mehr für den Strom für ein Jacuzzi als fürs Kochen», hiess es an der Pressekonferenz.

reservekraftwerk birr
Das Reservekraftwerk in Birr AG. - keystone

Drohe eine akute Strommangellage, müsse zudem der Betrieb von energieintensiven Sektoren wie der Zement- oder Stahlindustrie gedrosselt werden. Gleichzeitig soll die Arbeitszeit von allen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern bei gleichbleibendem Lohn gekürzt werden, und der öffentliche Verkehr soll mit einer Übergewinnsteuer für Kriegsprofiteure wie Glencore oder Shell vergünstigt werden.

Gemäss einer Mitteilung der Organisation stossen die acht Reservekraftwerke in Birr AG pro Tag 6200 Tonnen CO2 aus. Als ob dieser «Wahnsinn» nicht schon genug wäre, seien weitere Reservekraftwerke in Cornaux NE und ein LNG-Terminal in Muttenz BL geplant.

Kritik an Ausbau von fossilen Infrastrukturen

Klimastreik Schweiz kritisiert generell den Ausbau von fossilen Infrastrukturen und die «undemokratische Vorgehensweise des Bundesrates». Das sei ein «Schlag ins Gesicht» der Klimabewegung und zeige «die grässliche Intoleranz» gegenüber den Menschen im globalen Süden auf, die bereits an den Folgen der Klimakrise stürben.

Stattdessen müsste der Bundesrat auf die Reduktion des Energieverbrauchs der Grossverbraucher setzen und auf den Ausbau der erneuerbaren Energien. Damit «könnten wir uns sowohl einen intakten Planeten sichern, als auch die Abhängigkeit von Diktatoren und Unrechtsregimes stoppen», hiess es.

Auf der ganzen Welt wollen Umweltorganisationen nach Angaben von Klimastreik Schweiz am Freitag gegen den Ausbau der fossilen Infrastruktur demonstrieren. In der Schweiz sind Proteste in Bern, Zürich, Aarau, Lausanne, Luzern, Neuenburg, Sitten und St. Gallen geplant.

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