Krankenkassen

Krankenkassen: Mehrheit der Schweizer will Einheits-Kasse

Antun Boskovic
Antun Boskovic

Bern,

Erneut steigen die Prämien für die Krankenkassen stark an. Laut einer neuen Umfrage von Ipsos würden über 60 Prozent der Schweizer eine Einheitskasse begrüssen.

Krankenkassen
Die Krankenkassen-Prämien steigen ab Januar in der Schweiz im Schnitt um 8,7 Prozent. (Symbolbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Prämien werden nächstes Jahr im Schnitt um 8,7 Prozent auf 359,50 Franken ansteigen.
  • Das Marktforschungsunternehmen Ipsos hat nach dem Prämienhammer Schweizer befragt.
  • Unter anderem würde eine Mehrheit zwei SP-Initiativen zu den Krankenkassen begrüssen.

Die Krankenkassen werden erneut um einiges teurer: Ab Januar steigen die Prämien im Schnitt um 8,7 Prozent auf 359,50 Franken an. Dies lässt den Röstigraben in der Gesundheitspolitik allmählich schliessen. Das zeigt eine vom Marktforschungsunternehmen durchgeführte Umfrage, die von «Le Temps» veröffentlicht wurde.

Demnach sind aktuell nur 39 Prozent der Befragten mit den Leistungen der Krankenkassen zufrieden, 28 Prozent sind nicht zufrieden. Laurent Depouilly, Generaldirektor von Ipsos Schweiz, erklärt: «Die Unzufriedenheit bezieht sich eher auf das Preis-Leistungs-Verhältnis als auf die erhaltenen Leistungen.» Diese sei in der Westschweiz wegen den höheren Prämien stärker ausgeprägt.

Während Fachleute den Hauptgrund für den Kostenanstieg in der Alterung der Bevölkerung sehen würden, sehen dies die Befragten etwas anders. 41 Prozent sehen die Alterung als Problem. Mehr Stimmen haben teure Medikamente (66 Prozent), die übermässige Inanspruchnahme von medizinischen Leistungen (55) und überhöhte Ärzte-/Spitalrechnungen (47) erhalten.

Krankenkassen: Zustimmung für SP-Initiativen

Interessant ist auch die schweizweite Zustimmung für Initiativen für Reformen des Systems. Demnach würden 61 Prozent der Befragten eine Einheitskasse begrüssen, nur 21 Prozent sind gegen die Initiative der SP. Die Kluft zwischen Befürwortern und Gegnern sei auf beiden Seiten des Röstigrabens enorm.

Machen Ihnen die steigenden Krankenkassenprämien Sorgen?

Auch bezüglich einer einkommensabhängigen Prämie sehen die Umfrageresultate ähnlich aus: Hier wären 58 Prozent dafür und 26 Prozent dagegen. SP-Nationalrat und Präsident des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes Pierre-Yves Maillard überrascht das nicht. Den Versicherten steige das Wasser bis zum Hals. «Die Umfrage zeigt, dass die Unterschiede zwischen der Deutschschweiz und der Romandie verschwinden.»

70 Prozent der Befragten will offenbar die ganze Problematik mit den Krankenkassen bei den Nationalrats- und Ständeratswahlen vom 22. Oktober berücksichtigen. Welche Partei davon profitieren werde, sei aber schwer zu sagen. Denn 35 Prozent trauen «keiner Partei» zu, den Prämienanstieg bei den Krankenkassen zu bremsen.

Kommentare

User #5385 (nicht angemeldet)

Krankenkassen haben 0 Interesse an Prämien-Senkungen, ihr Geschäft lassen sie sich nicht verdünnen. Nach meiner Erfahrung sind das keine Krankenkassen sondern Geldeinsammel-Stellen, die unter staatlichem Schutz nur noch reicher werden wollen. Die Lobbyisten haben das eingefädelt, eine Kontrolle existiert nicht. Die KVG-Tarife werden von den div. Leistungserbringern jedes Jahr aufs Neue gnadenlos ausgenutzt ! Wer findet den Systemfehler ?

User #5319 (nicht angemeldet)

Ich habe gerade ein Fall in der Familie , Abklärung in der uni Zürich es reicht nicht ein Dossies , jede Abteilung stellt ein eigenes zusammen und ich wahr in 7 Abteilungen , zwar sind alle miteinander onlain verbunden aber alle wollen verdienen 7 dossiers und es gibt kleine Abweichungen , sonst sind die tdossiers alle gleich 7 mal bezahlt die Krankenkassen dafür . Wer verwundertes das wir sollen kosten haben

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