Landbesitzer und Münsingen BE wollen Skeptiker-Festival verhindern
Im August will die Corona-Skeptiker und Verschwörer-Szene in Münsingen BE ein Festival durchführen. Nun wehrt sich die Gemeinde und der Landbesitzer.
Das Wichtigste in Kürze
- In Münsingen BE soll im August ein grosses Skeptiker-Festival stattfinden.
- Der Landbesitzer fühlt sich hinters Licht geführt und will die Veranstaltung verhindern.
- Unterstützung erhält der Bio-Bauer dabei von der Berner Gemeinde.
Vom 18. bis zum 20. August wollen sich Corona-Skeptiker, Massnahmenkritiker, Verschwörungsgläubige und Staatsverweigerer in Münsingen BE treffen. Auf dem Schwand soll nämlich das erste «Freedom Festival» stattfinden. Doch ob es tatsächlich zu der Durchführung der Veranstaltung kommt, ist offenbar noch offen.
Wie nämlich die «Berner Zeitung» nun berichtet, versucht der Landbesitzer, der das Gelände zur Verfügung stellt, mit aller Kraft den Anlass zu verhindern. Urs Siegenthaler, er betreibt auf dem Schwand zusammen mit seiner Frau Tanja einen Biohof, wusste offenbar bei Vertragsunterzeichnung nicht genau, wer hinter dem Anlass steht – und wer alles daran teilnehmen soll.
Das Mitglied der Grünen – er sitzt auch im Gemeindeparlament – hat sich deshalb laut Bericht bei der Gemeinde gemeldet. Gemeindepräsident Beat Moser (ebenfalls Grüne) bestätigt den Kontakt mit Siegenthaler. Moser sagt, dass dieser bei Vertragsunterzeichnung im Februar von einem anderen Anlass ausgegangen sei. Demnach fand auf dem Biohof im letzten Sommer zwar schon ein Anlass statt, hinter dem das «Free Economic Forum» stehen könnte. Dabei handelte es sich aber um ein Bitcoin-Festival.
Siegenthaler glaubte, dass der diesjährige Anlass im ähnlichen Rahmen stattfinde, erklärt Gemeindepräsident Moser. Der Bio-Bauer versuche deshalb nun, vom Vertrag zurückzutreten, weil ein Irrtum vorliege.
Bio-Bauer hat mit «Szene wirklich nichts am Hut»
Gegenüber der «BZ» bestätigen zwei Personen, die Siegenthaler kenne, dass er mit dieser Szene «wirklich nichts am Hut» habe. «Er tut mir leid. Er ist in eine schwierige Situation hineingezogen worden», so die eine Person. Wie es weiter heisst, sei der Bio-Bauer erschrocken, als ihm klar geworden sei, wen er zu sich auf den Schwand hole.
Auch die Gemeinde versucht nun laut dem Bericht, den Anlass zu verhindern. Es sei zwar noch kein Gesuch von den Veranstaltern eingegangen, sagt Moser und meint: «Wir beurteilen den Anlass sehr kritisch». Der Gemeindepräsident von Münsingen spricht darüber, dass das Festival ein grosses Konfliktpotenzial berge.
Das letzte Wort in dem Fall wird das Regierungsstatthalteramt Bern-Mittelland haben. Das Amt wir den Bewilligungsentscheid treffen. Wie Moser sagt, werde Münsingen beantragen, «dass der Anlass nicht bewilligt wird».