Deutscher (†38) nach Zerstörungsfahrt mit Bagger erschossen
Ein Mann hat in Deutschland einen Bagger geklaut und damit Streifenwagen und Gebäude beschädigt sowie Polizisten verletzt. Der Fahrer wurde erschossen.
Das Wichtigste in Kürze
- Im Main-Tauber-Kreis (D) beschädigte ein Mann mit einem geklauten Bagger mehrere Autos.
- Die Zerstörungsfahrt des 38-jährigen Deutschen dauerte mehr als 50 Minuten.
- Drei Polizisten wurden verletzt.
- Die Polizei stoppte den Fahrer durch eine Schussabgabe. Der Mann verstarb noch vor Ort.
Die Fahrt dauerte laut Polizeiangaben mehr als 50 Minuten – eine knappe Stunde, in der sich Szenen wie aus einem Actionfilm im baden-württembergischen Main-Tauber-Kreis abspielen.
Ein Mann bringt am Silvesternachmittag einen Bagger in seine Gewalt, zerstört damit Gebäude und Fahrzeuge, liefert sich kilometerweit eine Verfolgungsjagd mit der Polizei. Drei Beamte werden dabei verletzt.
Schliesslich schiesst die Polizei auf den Baggerfahrer. Der Mann stirbt noch vor Ort.
Es ist gegen 13.30 Uhr in der Stadt Grünsfeld, als der Mann nach Polizeiangaben auf dem Gelände einer Baufirma einen Bagger in seine Gewalt bringt und damit Gebäude und Fahrzeuge auf dem Gelände beschädigt.
Er habe das komplette Bauinventar zerstört, berichtet eine Sprecherin.
Wilde Verfolgungsjagd
Um 13.35 Uhr rufen Zeugen die Polizei. Streifenwagen fahren vor, versuchen den Bagger zu stoppen. Doch der Mann fährt los, auf die Bundesstrasse Richtung Tauberbischofsheim, der Ort liegt ein paar Kilometer entfernt. Eine Verfolgungsjagd zwischen dem Bagger und den Einsatzkräften beginnt.
Auf Videos, die im Netz kursieren, ist ein gelber Bagger zu sehen, der durch eine Ortschaft fährt, an einer Tankstelle vorbei, Schüsse sind zu hören. Auf einem weiteren Video sieht man, wie der Bagger sich immer wieder um die eigene Achse dreht, Beamte umkreisen das Gefährt und feuern Schüsse ab.
Gegen 14.22 Uhr, so die Polizei, ist die Fahrt beendet. Der Mann wird an Ort und Stelle reanimiert, stirbt aber trotzdem an seinen Verletzungen. Es bestehe keine Gefahr mehr für die Bevölkerung, sagt eine Sprecherin.
Der Hintergrund der Tat ist unklar. Die Polizei schreibt auf X zunächst von einer «mutmasslichen Amokfahrt», spricht von einem «Amokfahrer». In der Pressemitteilung, die etwas später veröffentlicht wird, ist davon nicht mehr die Rede.
Mann ist ein 38-jähriger Deutscher
Der Mann, so viel weiss man schon, ist ein 38-jähriger Deutscher. Ob der Baggerfahrer bei der Baufirma, auf deren Gelände er wütete, arbeitete, war zunächst unklar.
Die Polizei geht derzeit nicht von einem politischen Hintergrund aus. Ob eine psychische Erkrankung hinter dem Vorfall steckt, konnte eine Sprecherin zunächst nicht sagen. Die Spurensicherung vor Ort sei in vollem Gange, sagte eine Sprecherin am Abend.
Drei Polizisten sind leicht verletzt worden. Zuvor hatte die Polizei von einer schwer verletzten Beamtin berichtet. Eine Beamtin sei bei dem Vorfall eingeklemmt worden, sie habe aber zwischenzeitlich das Spital verlassen können.
Zwei weitere männliche Beamte seien ebenfalls verletzt worden, einer habe eine Schnittverletzung an der Faust, der andere ein Knalltrauma erlitten. Alle drei Beamten sind demnach dienstunfähig.
Die Gewerkschaft der Polizei lobte den Einsatz der Beamten vor Ort. «Die eingesetzten Kräfte haben in einer extrem dynamischen und gefährlichen Situation professionell gehandelt und damit Schlimmeres verhindert», sagte der stellvertretende Landesvorsitzende der GdP in Baden-Württemberg, Thomas Mohr.
«Es ist tragisch, dass am Ende ein Menschenleben zu beklagen ist, doch die Polizei hatte die Verantwortung, weitere Opfer zu verhindern und die Sicherheit der Bevölkerung zu gewährleisten.»