Migros: Gleiches Produkt ist je nach Standort unterschiedlich teuer
Offenprodukte wie Fleisch, Obst, Gemüse oder Backwaren kosten bei der Migros nicht in jeder Filiale gleich viel. Das steigert den Umsatz.

Das Wichtigste in Kürze
- Zwischen den Zürcher Migros-Filialen gibt es grosse Preisunterschiede.
- Das gleiche Produkt kostet 500 Meter weiter bis zu elf Prozent mehr.
- Durch die unterschiedlichen Preise steigert der Detailhändler seinen Umsatz.
Die Migros verlangt für das gleiche Produkt je nach Filiale einen anderen Preis. Nau.ch berichtete bereits im Oktober 2022, dass das exakt gleiche Gipfeli an drei Standorten in Basel unterschiedlich viel kostet.
Der Detailhändler begründete den Preisunterschied auf Anfrage damit, dass die Preise in Take-Away- und Bahnhofsfilialen leicht höher seien. Aufgrund der längeren Öffnungszeiten am Abend und am Wochenende.
Wie eine Stichprobe des Verbrauchermagazins «Saldo» nun zeigt, bestehen die Preisunterschiede aber auch zwischen herkömmlichen Migros-Filialen. Dies in den Regionen Zürich und Basel. Demnach kosten Produkte im Offenverkauf 500 Meter weiter teilweise bis zu elf Prozent mehr. Darunter fallen etwa Früchte, Gemüse, Fleisch oder Backwaren.
Sprecherin Gabriela Ursprung erklärt gegenüber dem Konsumenten-Magazin, es gebe im Genossenschaftsgebiet zwei verschiedene Preisklassen. «Knapp 30 Filialen sind teurer als die restlichen 70.» Allerdings verrät Ursprung nicht, welche Läden zu welcher Gruppe gehören.
Weiter sagte sie, die Preisunterschiede seien auf «kostentreibende Faktoren wie Mietpreise oder Ladenöffnungszeiten» zurückzuführen. Eine andere Begründung erhielt ein Leser: «In einigen Filialen gilt aufgrund der Verkaufsform ‹Märtkonzept› mit schönerer Auslage ein höherer Preis. Das Verkaufspersonal ist in diesen Läden speziell geschult.»
Andere Genossenschaften der Migros haben einheitliche Preise
Die Genossenschaft Migros Basel räumt lediglich für die Filiale am Bahnhof SBB Preisunterschiede von bis zu zehn Prozent ein. Alle anderen Genossenschaften aus der Deutschschweiz betonen, in allen Läden einheitliche Preise zu haben.
Laut «Saldo» konnte die Genossenschaft Migros Zürich durch die unterschiedlichen Preise ihren Umsatz im Vorjahr um 0,1 Prozent steigern. Er lag bei rund 2,64 Millionen Franken.